Partizipationsseminar fördert Jugendliche in ihrer politischen Selbstwirksamkeit

„Politische Partizipation als Ziel der politischen Bildung“: Mit diesem Thema befasste sich drei Jahre lang das gleichnamige Modellprojekt. Teil dieses Projektes waren Tandems aus schulischen und außerschulischen Partnern, die gemeinsam zahlreiche Aktions- und Reflexionsseminare durchführten.

Ein Beispiel, wie diese Zusammenarbeit verlief: Im Oktober 2017 leitete Veronika Schniederalbers vom Ludwig-Windhorst-Haus (LWH) in Lingen ein Aktionsseminar mit 13 Schülerinnen und Schülern der Marienschule Lingen.
Das Projekt war so angelegt, dass die Jugendlichen nach ihren Interessen gemeinsam politische Themenfelder auswählten, zu denen sie ihre Aktionen entwickeln, umsetzen und reflektieren wollten. Dafür arbeiteten sie zu Fragen wie „Was bedeutet Politik?“, „Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammenleben?“ oder „Welche Rolle spielt Teilhabe in einer Demokratie?“. In diesem Fall wählten die Jugendlichen die Themen Toleranz und Geflüchtete. In der Weiterentwicklung planten sie die Auszeichnung ihrer Schule mit dem Label „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und die damit verbundene Schulaktion.

Nach dem Seminar setze die Gruppe die Planungen über die folgenden Monate fort. Nach einer selbst organisierten Veranstaltung zum Thema Rassismus und Toleranz und der erfolgreichen Unterschriftensammlung wurde der Schule im Oktober 2018 im Emslandstadion der Titel feierlich verliehen. Entstanden ist neben der Verpflichtung, sich an der Schule nun kontinuierlich gegen Rassismus einzusetzen, auch eine langfristige Kooperation mit dem außerschulischen Partner, dem LWH. Die Jugendlichen selbst erfuhren in dem Projekt politische Selbstwirksamkeit, lernten eigenständiges, aber gemeinsames Arbeiten für ein politisches Ziel und leisteten einen Beitrag zur demokratischen Schulentwicklung.