Entwicklungs- und Teilhabechancen sofort und dauerhaft sichern!
Gerade jetzt brauchen Kinder und Jugendliche außerschulische Bildungs- und Begegnungsorte, um die Folgen der Corona-Pandemie aufzufangen. Ein Positionspapier stellt dazu eine Situationsanalyse und genaue Forderungen auf.
3. Mai 2021
Seit über einem Jahr hat die Corona-Pandemie Teile des Lebens im Griff. Beschränkungen und Verbote im privaten, schulischen und beruflichen Umfeld wirken sich massiv auf die körperliche, psychische und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus.
Die von der Politik getroffenen Maßnahmen eignen sich nicht, die kurz-, mittel- und langfristigen gesundheitlichen und psychosozialen Folgen der Pandemie für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aufzufangen und um entstandene Lücken in der schulischen Bildung angemessen füllen zu können. Zwar sollen kleine Gruppen und Distanz weiterhin vor Infektionen schützen. Aber Absagen und Verbote von Schul- und Klassenfahrten, Gruppen- und Ferienfreizeiten für unbestimmte Zeit sind eine völlig kontraproduktive Strategie mit Blick auf die körperliche, psychische und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
Denn Kinder und Jugendliche brauchen auch – und gerade – jetzt alle zur Verfügung stehenden Optionen für individuelle Lebensbewältigung, umfassende Bildung und gleichberechtigte soziale Teilhabe.
Außerschulische Bildungs- und Begegnungsorte werden dieser Forderung seit Jahrzehnten umfänglich gerecht und dürfen daher in ihren Angeboten – beispielsweise für ein- und mehrtägige Klassenfahrten – im Zuge der zu entwickelnden Öffnungsstrategien nicht eingeschränkt werden.
Zur Untersetzung dieser Forderung formuliert das „Netzwerk gemeinnütziger Organisationen“, ein Zusammenschluss gemeinnütziger, freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe,zu der auch die AKSB gehört, auf Basis einer detaillierten Situationsanalyse fünf Botschaften und damit verbundene Forderungen an die politischen Entscheidungsträger/-innen.
Das Netzwerk gemeinnütziger Organisationen kann und wird als gemeinwohlorientierter Akteur der Zivilgesellschaft seinen Teil dazu beitragen, dass keine Heranwachsenden aufgrund der Pandemie zurückgelassen werden und die Voraussetzungen für eine gelingende Lebens- und Bildungsbiografie sichergestellt sind. Eine bewährte Methode hierfür bieten Schul-/Klassenfahrten, Ferienfreizeiten und pädagogische Programme, welche unmittelbar und bundesweit wieder ermöglicht werden müssen, wenn körperliche, psychische und seelische Folgeschäden aus der Pandemie abgewendet werden sollen.
Es ist möglich und nötig, Rahmenbedingungen (beispielsweise einheitliche Stornobedingungen, Teststrategien etc.) zu schaffen, damit diese wertvollen Erfahrungs-, Bildungs- und Begegnungsaufenthalte auch während einer Pandemie durchgeführt werden können.
Das Netzwerk legt die Ausgangssituation für seine Forderung, die Einordnung und weitere Forderungen sowie eine Situationsanalyse in diesem Positionspapier dar.