Gegen TrollTOPIA auf Social Media!

Unser digitales Miteinander gerät zunehmend unter Druck und gefährdet unsere Demokratie. Damit wir darauf nicht nur reagieren, sondern aktiv dagegen handeln können, bietet die AKSB eine vierteilige Workshopreihe an.

Zum Projekt

Zusammen gegen Trolle und für Meinungsvielfalt im Netz!

In einer Zeit, in der die digitale Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist es wichtiger denn je, sich für ein respektvolles Miteinander und gegen Hass im Netz stark zu machen. Unser Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung von Medienkompetenz und Engagement gegen rechtsextreme Propaganda auf Social Media.

Projektlaufzeit: 1. Juni 31. Dezember 2024

Ziel: Nach dem Motto „Raus aus dem Reagieren, rein in die collective action“ ist es ein Ziel des Projektes, alle AKSB-Mitarbeitenden und deren Einrichtungen sowie auch externe Interessierte dazu zu befähigen, Haltung im Netz zu zeigen, standfest zu bleiben und demokratische Werte aktiv zu verteidigen. Denn ein demokratisches Miteinander in den sozialen Medien geht uns alle etwas an!

Ausgangslage

Der digitale Raum gewinnt immer mehr an Bedeutung für politische Diskussionen und den Austausch von Meinungen. Umso erschreckender ist es, dass Trolle, Bots und Fake News die digitale Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dominieren und demokratische Werte aus diesen Räumen verdrängen. Viele Menschen sind regelmäßig von Beleidigungen, sexistischen und rassistischen Anfeindungen, Mord- oder Vergewaltigungsandrohungen im Netz betroffen. Besondere Relevanz besitzt die digitale Lebenswelt für junge Menschen, die laut der „Jugend-Digitalstudie“ der Postbank jedoch immer stärker die Erfahrung machen, ungeschützt Hass, Desinformation und rechtsextremen Inhalten ausgesetzt zu sein. Fake News und menschenfeindliche Inhalte finden immer häufiger über Reels, Memes oder GIFs ihren Weg auf die Smartphones von Kindern, Jugendlichen und als auch Erwachsenen.

Die Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug“ offenbart, dass jede zweite Person schon einmal online beleidigt wurde. Besonders häufig betroffen sind nach eigenen Angaben Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund (30 %), junge Frauen (30 %) und Menschen mit homosexueller (28 %) oder bisexueller (36 %) Orientierung. Hass im Netz führt dabei nachweislich zum Rückzug aus demokratischen Diskursen: Mehr als die Hälfte der Befragten bekennt sich aus Angst im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung, beteiligt sich seltener an Diskussionen und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger. 82 % der Befragten fürchten, dass Hass im Netz die Vielfalt im Internet gefährdet. Mehr als drei Viertel sind besorgt, dass durch Hass im Netz auch die Gewalt im Alltag zunimmt. Damit wird die Freiheit des Einzelnen in einem Teil des eigenen Lebensraums massiv beschnitten.
Der letzte Ausweg der anonymisierten Gewalt zu entkommen, ist oft der Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs. Das Internet extremistischen Akteur*innen und ihren menschenfeindlichen Ideologien zu überlassen, ist jedoch keine Option. Dafür sind soziale Medien inzwischen ein zu wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und Demokratie.

Politische Bildner*innen haben dabei eine besondere Verantwortung, aktiv zu werden und vom Reagieren ins gemeinsame Handeln zu kommen. Dabei unterstützt die vierteilige Workshopreihe des AKSB-Projekts „Gegen TrollTOPIA auf Social Media“ AKSB-Mitarbeitende und Mitgliedseinrichtung als auch externe Multiplikator*innen in der politischen Bildung.

Workshops und Termine

Wann: 5. September 2024, 09:30 – 15:00 Uhr
Wo: Online (Zugangsdaten nach Anmeldung)
Was: In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit der Frage, warum politische Bildung auch und gerade in sozialen Medien stattfinden muss, wie diese funktionieren und welche Mechanismen dort Desinformation begünstigen. Anschließend geht es in zwei praktischen Mini-Workshops um die Themen KI und Desinformation sowie Fake News. HR-Datenredakteur und KI-Koordinator Jan Eggers zeigt in „How to be a troll – with AI“, was mit KI alles möglich ist. Im zweiten Workshop erklärt Marcus Lindemann, Geschäftsführender Autor beim Autorenwerk und Recherchetrainer, wie man Falschmeldungen auf die Schliche kommt. Anschließend bleibt genügend Zeit, um sich über die Inhalte der beiden Workshops und die Implikationen für die eigene politische Bildungsarbeit auszutauschen.

Wann: 24. September 2024, 09:30 – 15:00 Uhr
Wo: Online (Zugangsdaten nach Anmeldung)
Was: Im zweiten Workshop geht es darum, wie wir mit den Schattenseiten des Internets umegehen können. In einem Input zum Thema "Social Media Resilienz & Content Moderation" mit Fluky Bauer (Referent*in für politische Bildung) und Charlotte Lohmann (Bildungsreferentin für Medienkompetenz) beschäftigen wir uns damit, wie man sich innerlich wappnen kann gegen herabwürdigende Kommentare, welche präventiven Optionen es gibt, um die eigenen Kanäle konstruktiv zu halten und was man tun kann, wenn der eigene Account angegriffen wird. Danach werden wir uns in zwei Mini-Workshops zusammen erarbeiten, wie wir menschenfeindliche Inhalte erkennen und angemessen darauf reagieren können. Daniel Aberl, Medienpädagogischer Referent am JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, vermittelt uns die nötige „Meme-Literacy“, um extremistische und anti-demokratische Inhalte zu finden, selbst wenn sie in vermeintlich harmlosen Memes versteckt werden. Mathias Birsens stellt anschließend erprobte Argumentationsstrategien gegen Trolle aus seiner Arbeit für das No Hate Speech Movement vor und probiert sie anschließend beim „Hate Speech Bingo“ direkt gemeinsam mit den Teilnehmenden aus. Anschließend wollen wir uns über die zentralen Herausforderungen politischer Bildungseinrichtungen in den sozialen Medien austauschen und gemeinsam Lösungen entwickeln.

 

Wann: 8. Oktober 2024, 11:00 Uhr bis 9. Oktober 2024, 13:00 Uhr
Wo: Akademie Klausenhof (Hamminkeln)
Was:  Learning by doing ist das Motto des Praxisworkshops, der in Präsenz in der Akademie Klausenhof in Hamminkeln stattfindet. Gemeinsam mit Jana Pieske von Fairlinked werden wir im Workshop "KI-Kreativwerkstatt: Social Media gegen Hetze" selbst Memes zu Themen der politischen Bildung und gegen Menschenfeindlichkeit mit Hilfe von KI erstellen. Am nächsten Tag erarbeiten wir gemeinsam, wie politisch bildende Botschaften in sozialen Netzwerken in Form einer Kampagne erfolgreich kommuniziert werden. Ihr erhaltet das nötige Handwerkszeug zur Erstellung von Memes, GIFs und kurzen Videos und werdet in der praktischen Phase das Wissen in der Erstellung direkt anwenden. Daneben bleibt genügend Zeit für den Austausch von Good Practices und Herausforderungen aus eurem Arbeitsalltag und dem gemeinsamen Erarbeiten von Lösungen.

 

Wann: 12. November, 09:30 – 15:00 Uhr
Wo: Online (Zugangsdaten nach Anmeldung)
Was: Zum Abschluss des Projekts „Gegen TrollTOPIA auf Social Media“ wollen wir ein Netzwerk einrichten, in dem wir uns austauschen und vor allem gegenseitig unterstützen können, wenn eine*r von uns in einen Shitstorm gerät, sich plötzlich in unendlichen Diskussionen mit Trollen wiederfindet oder für Menschenwürde und Demokratie im Netz eintritt. Darüber hinaus soll es auch eine Plattform geben, auf der Material wie Memes, GIFs, aber auch Argumentationshilfen geteilt und diskutiert werden können. Wie dieses Netzwerk genau aussehen und funktionieren wird, wollen wir gemeinsam mit euch erarbeiten und uns dabei auch Input von der erfolgreichen Gruppe #Ichbinhier holen.

 

Anmeldung

Teilnahmebeitrag: 30 Euro (inkl. Übernachtung und Fahrtkosten 08. - 09.10.)

Anmeldung für den Praxisworkshop bis zum 23. September 2024. Mit der Anmeldung ist die Teilnahme an den ausgewählten Modulen verbindlich. Falls die Teilnahme an allen Modulen zeitlich nicht möglich ist, erwähnt dies bitte in der Anmeldung.


Die Teilnahmeplätze sind begrenzt!


Weitere Informationen zu den Modulen und den Zoom-Link erhaltet Ihr bei Anmeldung per Mail geschickt.


Letzte Aktualisierung: 11. September 2024

Eileen Eisenhut ist bei der AKSB tätig als Junior-Referentin für politische Bildung
Eileen Eisenhut

Referentin politische Bildung und Förderung

0228 28929-41
eisenhut@aksb.de