Entertained by politische Bildung - Methodenfortbildung

Inhalt alleine reicht nicht: Wie sich politische Bildung kurzweilig vermitteln und sich mit Sozialen Medien, wie etwa Tik Tok, verbinden lässt, war Thema der AKSB-Veranstaltung „Entertained by politische Bildung“.

Am 4 und 5. Oktober 2022 organisierten Ann-Kristin Beinlich, Leitung des AKSB-Projekts „RespACT – Vielfalt leben. Haltung zeigen“ und Stefan Braun, Leitung des AKSB Projekts „Wie geht Demokratie? Inklusive Demokratiebildung für Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung“ an der Akademie Klausenhof eine Veranstaltung für ihre Projekt- und Schwerpunktmitglieder. Die Referenten und Referentinnen erforschten, wie sich Tik Tok und Escape Games für die politische Bildung verwänden lassen.

Als Expertinnen gingen Lynn Giersberg und Cäcilia Maag, Referentinnen der Stiftung für Engagement & Bildung, zum einen darauf ein, wie sich Tik-Tok-Trends für politische Bildungsangebote nutzen lassen, zum anderen, wie damit mehr Aufmerksamkeit auf die politische Bildung gelenkt werden kann. Sie zeigten, wie Politiker und Politikerinnen Tik Tok nutzen. Und es wurde besprochen, wie Tik Tok in der politischen Bildung als Methode genutzt werden kann. Auch wenn der Aufwand für Tik-Tok-Videos groß sein und damit viele Ressourcen beanspruchen kann, sollte die politische Bildung nicht davor zurückscheuen, diesen Raum für sich zu nutzen. Wenn sie es nicht tue, so Cäcilia Maag, dann überlasse die politische Bildung Tik Tok den Akteuren und Gedanken, gegen die sie arbeitet.

Am Beispiel des Escape Games „#DemoEx“ der Akademie Klausenhof, das im Rahmen des Projekts „RespACT – Vielfalt leben. Haltung Zeigen.“ entwickelt wurde, ging es am zweiten Tag darum, wie politische Bildung spielerisch vermittelt werden kann. Nachdem die Teilnehmenden unter Leitung von Jonas Kühn, Medienpädagoge der Akademie Klausenhof und zuständig für „#DemoEx“, das Escape Game selbst spielen und ausprobieren konnten, diskutierten sie, wie genau Escape Games bei der Bildungsarbeit helfen können. Im Spiel „#DemoEx“ geht es etwa darum, wie jüngere Menschen durch demokratiefeindliche Akteure manipuliert werden, welche Gründe es für Radikalisierungsbiografien geben kann und woran Angehörige diese Radikalisierung bemerken können.

Ob digitale Tools oder analoge Games – um die Zielgruppe der Jugendlichen zu erreichen und das Feld nicht denen zu überlassen, die gegen demokratische Werte, Respekt und gesellschaftlichen Zusammenhalt vorgehen, ist es wichtig, die Orte aufzusuchen, an denen sich Jugendliche aufhalten, und Methoden auszuwählen, die unterhaltsam sind und Inhalte spielerisch vermitteln.

Lynn Giersberg und Cäcilia Maag während ihres Inputs zu Tik Tok in der politischen Bildung.
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Erwartungen an den Tik-Tok-Workshop werden vorgestellt.
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Austausch der Gruppe über Erwartungen den Workshop zu Tik Tok.
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Bei der Arbeit im Seminarraum.
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Jonas Kühn spricht über das Escape Games "#DemoEx".
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Die Teilnehmenden spielen das Escape Game "#DemoEx".
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Jonas Kühn begleitet die Gruppe beim Escape Game und leistet Hilfe aus der Ferne.
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Teilnehmende lösen Rätsel des Escape Games.
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Gelöste Rätsel in der Szenerie des Escape Games.
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Gruppendiskussion über das Escape Game "#DemoEx".
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Einladung und Programm

Gommemode, SIU (UUU) oder Smash – ihr habt nichts verstanden? Diese drei Worte sind Jugendsprache und zeigen uns: Man muss oft nach einem Zugang suchen, wie man mit Jugendlichen ins Gespräch kommt. Immer wieder stellt sich uns die Frage, wie wir unsere Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bestmöglich erreichen und für Inhalte der politischen Bildung begeistern können.

Mit dieser Methodenfortbildung möchten wir in kleiner Runde an die Lebenswelten von Jugendlichen anknüpfen und Zugänge zu ihrem Alltag anschauen. Im Lebensalltag von Jugendlichen nimmt jegliche Form von Entertainment eine große Rolle ein – ein Alltag ohne Social Media und Gaming ist für Jugendliche kaum vorstellbar. Aber ist auch politische Bildung als Entertainment möglich? Mit zwei Workshops wollen wir dieser Frage ein wenig nachgehen.

Tiktok ist aktuell eines der wichtigsten Medien für Jugendliche. Influencer setzen hier Trends. Die Möglichkeiten, Ressourcen und Grenzen der Plattform TikTok für die politische Bildung sollen in einem Workshop der Stiftung für Engagement und Bildung vorgestellt, erprobt und diskutiert werden.
Gleichzeitig gilt es, in der Jugendbildung spannende Methoden einzusetzen. Durch spiel- und medienpädagogische Formate können Inhalte der politischen Bildung besonders unterhaltsam – teils offensichtlich, teils implizit – durchgespielt, erlernt und diskutiert werden. Die Akademie Klausenhof wird uns ihr Escape Game „#DemoEx“ vorstellen. Wir werden es durchspielen und die Grundlagen der Durchführung kennenlernen, um das Escape Game in der eigenen Bildungspraxis umsetzen zu können.

Wir laden euch herzlich ein, mit uns TikTok als Tool für die politische Bildung näher zu beleuchten und ein gut erprobtes Escape Game durchzuspielen und für den eigenen Einsatz in der Jugend- und Erwachsenenbildung kennenzulernen.

Dienstag, 04. Oktober 2022

12:30 Uhr        Mittagessen

13:30 Uhr        Methode 1
                      „Interaktionsfeld TikTok: Potenziale und Ansätze für die (politische) Bildungsarbeit“

                        
Lynn Giersberg und Cäcilia Maag | Stiftung für Engagement und Bildung e.V.

18:00 Uhr        Abendessen

19:00 Uhr        Fortführung des Workshops
                      „Interaktionsfeld TikTok: Potenziale und Ansätze für die (politische) Bildungsarbeit“

                          Lynn Giersberg und Cäcilia Maag | Stiftung für Engagement und Bildung e.V.

20:30 Uhr        Gemütlicher Ausklang

 

 

Mittwoch, 5. Oktober 2022

9:30 Uhr          Methode 2
                      Escape Game „#DemoEx“

                           Jonas Kühn | Akademie Klausenhof

13:00 Uhr        Mittagessen und Ende der Veranstaltung

Workshop 1

Interaktionsfeld TikTok: Potenziale und Ansätze für die (politische) Bildungsarbeit

Das Projekt „Let’s Cringe - Bildung auf TikTok” ist ein Bildungs- und Informationsangebot für zivilgesellschaftliche Akteur:innen, das zum Dialog über und zur Mitgestaltung von demokratischen Grundwerten in Sozialen Medien anregt. Das Workshopangebot richtet sich insbesondere an kleine, gemeinnützige Vereine, die noch nicht auf TikTok aktiv sind, über begrenzte Ressourcen verfügen und geringe Social Media Erfahrung aufweisen. Multiplikatorinnen/-innen werden praxisorientiert hinsichtlich ihrer bildungspädagogischen Tätigkeiten im digitalen Bereich geschult; dazu eingeladen ihre Rolle als Lernbegleiter:innen kritisch zu reflektieren, Gestaltungsspielräume zu erkennen und für die digitale Weiterentwicklungen (politischer) Bildungsarbeit zu nutzen. Die Idee ist: Multiplikatorinnen/
-innen zu empowern, Jugendliche in ihrer Lebensrealität – TikTok – abzuholen. Neben plattformspezifischem Input und dialogorientierter Bedarfsanalyse werden in Praxisteilen konkrete Ideen für die praktische Arbeit der Teilnehmenden entwickelt, im Videodreh erprobt und vertrauensvoll besprochen.


Referentinnen
Lynn Giersberg und Cäcilia Maag | Stiftung für Engagement und Bildung e.V.

 

 

Workshop 2

Escape Game „#DemoEx“

Das mobile Escape Game #DemoEx ist eine kreative und kooperative Methode, um die Themenbereiche der religionssensiblen politischen Bildung zu bearbeiten. Aufgezeigt werden Mechanismen religiös motivierter, extremistischer Gruppierungen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Game wird präventiv gegen individuelle Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gearbeitet. Die Teilnehmenden sollen innerhalb des Programms erfahren, wie schnell es passieren kann, dass junge Menschen von einer Ideologie überzeugt werden und sich radikalisieren können. Durch den erlebnisorientierten Ansatz des Escape Games gelingt es schnell, dass die Teilnehmenden in die Geschichte einbezogen werden. Die inhaltliche Auseinandersetzung geschieht während der Durchführung durch die Bearbeitung der Story und das Lösen der Rätsel sowie durch die Diskussion und Reflexion dieser Erfahrungen im Anschluss an das Game.
Im Workshop wird die Methode selbst erprobt und die Besonderheiten der Durchführung erläutert, um das Game für die eigene Bildungspraxis übernehmen zu können.


Referent
Jonas Kühn | Akademie Klausenhof

 

 

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Letzte Aktualisierung: 26. Oktober 2022

Dr. Ann-Kristin Beinlich

Projektleitung „RespACT – Vielfalt leben. Haltung zeigen.“

0228 28929-40
beinlich@aksb.de

Stefan Braun

Projektleitung „Wie geht Demokratie?“ – inklusive politische Bildung

0228 28929-42
braun@aksb.de