Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung
Schwerpunkt 4 befasst sich innerhalb der bundesweiten Zusammenarbeit über einen längeren Zeitraum mit Identitätsdiskursen und historisch-politischer Bildung.

Wie gehen wir künftig mit Erinnerungskultur um? Was kann man heute noch aus der Geschichte lernen? Wie betrifft die Geschichte unsere Identität? Wichtige und spannende Fragen, denen wir uns als Schwerpunkt für „Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung“ stellen müssen. Besonders in Hinblick auf das Versterben von Zeitzeug/-innen, einer diverser werdenden Gesellschaft mit neuen Fragen zum Thema und einer politischen Rechten, welche die Erinnerungskultur infrage stellt oder für ihre Zwecke nutzt.
Insbesondere Kinder und Jugendliche sind Zielgruppe dieser Fragen. 2017 zeigte eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung, dass 41 Prozent der befragten Schüler/-innen nicht wissen, dass Auschwitz-Birkenau ein Konzentrations- und Vernichtungslager war (SPIEGEL: Vier von zehn Schülern wissen nicht, wofür Auschwitz steht.). 2022 stellte eine von den Arolsen Archives beauftragte repräsentative Studie fest, dass sich die Generation der 16- bis 25-Jährigen in hohem Maße für die NS-Zeit interessiert: 75 Prozent gaben an, sich für die Thematik zu interessieren (Arolsen Archives: Die Gen Z und die NS-Geschichte: hohe Sensibilität und unheimliche Faszination). Diese Schere zwischen fehlendem Wissen und hohem Interesse zu schließen, ist Ziel des Schwerpunktes.
Dabei beschäftigt sich der Schwerpunkt mit unterschiedlichen Themenbereichen: Erinnerungskultur, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Geschichtsnarrative und De-Konstruktionskompetenz, digitale Medien und Identitätsdiskurse. Diese Bereiche werden mit Fokus auf folgende Themen umgesetzt: DDR-Geschichte, NS-Diktatur, Bedeutung von Geschichte in einem europäischen Rahmen sowie einer multiperspektivischen, postkolonialen Globalgeschichte.
Ein wichtiges Ziel des Schwerpunktes ist die Vermittlung von Themen historisch-politischer Bildung in innovativen Formaten. Die Formate sollen sowohl durch die Methodik wie zum Beispiel durch digitale Angebote, als auch durch eine gezielte Themenwahl an die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen anknüpfen. Des Weiteren sollen die Formate einen attraktiven Anreiz schaffen, sich mit diesen gesellschaftlich, aber auch für die eigene Identität, überaus relevanten Themen zu beschäftigen. Uns ist es besonders wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben und stetig neue innovative Formate zu recherchieren und zu erarbeiten.
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Themen des Schwerpunktes ist die Vermittlung von methodischen De-Konstruktionskompetenzen zur Analyse von Geschichtsnarrativen und Identitätsdiskursen zum Beispiel hinsichtlich zugrundeliegender Ausgrenzungsmechanismen von großer Bedeutung. Hierbei soll Kindern und Jugendlichen insbesondere Handwerkszeug für den Umgang mit Geschichtsnarrativen in digitalen Medien an die Hand gegeben werden.
Frieda Himstedt
Referentin für Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung
Katholische Akademie Hannover
Calenberger Esplanade 6
30169 Hannover
E-Mail: himstedt@kath-akademie-hannover.de
Tel.: 0511 6094944-14
Frieda Himstedt
Referentin für Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung
Katholische Akademie Hannover
Calenberger Esplanade 6
30169 Hannover
E-Mail: himstedt@kath-akademie-hannover.de
Tel.: 0511 6094944-14
Laura Boever
Referentin für Identitätsdiskurse und jugendpolitische Bildung
Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“
Falkenweg 6
45478 Mühlheim an der Ruhr
E-Mail: laura.boever@bistum-essen.de
Tel.: 0208 99919-206
Wolfgang Hansen
Kolping-Bildungswerk Paderborn
Sebastian Lanwer
Franz Hitze Haus Münster
Damian Lazarek
Die Hegge
Dr. Jens Oboth
Katholische Akademie „Die Wolfsburg“
Dr. Karsten Pieper
Akademie am Tönsberg
Martin Stammler
Caritas-Pirckheimer-Haus
letzte Aktualisierung: 21. September 2022