Wege zur Partizipation zeigen, Demokratie lernen

Eine lebendige Demokratie bedarf einer aktiven Gesellschaft, in der Menschen auf allen Ebenen an gesellschaftlichen Fragen teilhaben und politische Entscheidungsprozesse mitgestalten können. Aber die Hürden zu bestimmten Formen von Partizipation sind nicht immer und nicht für alle leicht zu nehmen. Hier setzen Projekte der politischen Bildung in der AKSB an.

Politische Partizipation als Ziel der Politischen Bildung

In diesem Jahr endet das seit 2016 vom Haus am Maiberg in Heppenheim koordinierte und von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Modellprojekt „Politische Partizipation als Ziel der Politischen Bildung“. Ziel des Projekts war es, Jugendlichen in geeigneten Settings die Gelegenheit zu geben, politische Aktionen zu entwickeln, durchzuführen und zu reflektieren.
Dies geschah in Tandems aus schulischen Lerngruppen und außerschulischen Bildungseinrichtungen und wurde wissenschaftlich durch die Heidelberg School of Education begleitet und ausgewertet. Ein Beispiel für diese Arbeit bietet der Beitrag über das Partizipationsseminar in Lingen, das vom Ludwig-Windhorst-Haus gemeinsam mit der Marienschule Lingen umgesetzt wurde.
Es hat sich gezeigt, dass sich Jugendliche durch die Arbeit im Projekt politische Räume und Handlungsmöglichkeiten erschließen und konkrete Auswirkungen ihres politischen Handelns spüren konnten. Und dass es vielfach leichter ist, gemeinsam politische Aktionen zu initiieren, als zunächst gedacht. Ein wichtiger Faktor war hier, dass sich die Jugendlichen in den einzelnen Phasen des Projekts gemäß ihren individuellen Interessen engagieren konnten.

Demokratie und Partizipation von Kinderbeinen an

Neben der Arbeit mit primären Zielgruppen ist die Weiterbildung von Multiplikator/innen in durch AKSB-Mitgliedseinrichtungen ein wichtiger Baustein auf dem Feld des Demokratie-Lernens. So hat zum Beispiel die Akademie Klausenhof Anfang 2019 eine mehrtägige Fortbildung für Berufsanfänger/innen in der Erziehung angeboten, die die Förderung frühkindlicher Partizipation zum Thema hatte.
Auf theoretischer und praktischer Ebene und mit vielfältiger Methodenauswahl ging es um demokratietheoretische, pädagogische und normative Grundlagen wie die UN-Kinderrechtskonvention, die Reflexion der eigenen Haltung im Beruf und die Erschließung eigener Zugänge zum Thema Partizipation. Den Schwerpunkt bildete die Erschließung konkreter Handlungsmöglichkeiten im Kita- und Kindergartenalltag: Wie können Kinder mit einfachen Mitteln und gemäß ihrer individuellen Interessen und Neigungen in ihrer Meinungsbildung und ihrer Teilhabe am gemeinschaftlichen Alltag in der Einrichtung und darüber hinaus bestärkt werden? Über diese und ähnliche Fragen konnten die Teilnehmer/innen ihre Haltung reflektieren und über Handlungsmöglichkeiten in den Austausch kommen.