Einblicke in unsere Arbeit

Hier findet ihr Kurzberichte über unsere Arbeit im Schwerpunkt II. Egal ob Seminare, Vorträge oder Workshops: Die Mitglieder des Schwerpunkts arbeiten beständig daran, spannende Angebote der politischen Bildung für Jugendliche durchzuführen.

Demokratie erleben – Betzavta Basismodul für Multiplikator*innen

Im Oktober 2024 kamen Engagierte aus der Jugendbildungsarbeit zusammen, um sich auf eine fünftägige Selbsterfahrung der Demokratiebildung einzulassen. Betzavta (hebräisch: Miteinander) ist ein erlebnisorientierter Ansatz der politischen Bildung, der 1988 am Jerusalemer Adam Anstitute for Democracy and Peace von Uki Maroshek-Klarman entwickelt wurde und seit vielen Jahren auch in Deutschland durch zertifizierte Trainer:innen praktiziert wird. Jeder Mensch hat prinzipiell das gleiche Recht auf freie Entfaltung. Aufbauend auf dieser demokratischen Grundannahme, soll immer wieder das Verhältnis zwischen Gleichheit und Freiheit im Miteinander kritisch beleuchtet werden. Im Seminarverlauf werden dazu systematisch inhaltliche Auseinandersetzungen zu Themen wie z.B. Grundrechte, Mehr- und Minderheiten oder Freiheit mit gruppendynamischen Prozessen zusammengeführt. Wie werden Entscheidungen innerhalb der eigenen Gruppe gefällt? WelcheHandlungsprinzipien liegen dem Gruppenprozess zu Grunde? Wessen Freiheit wird gefördert, wessen eingeschränkt? Dabei geht es nicht um das Aufzeigen eines moralischen Zeigefingers. Vielmehr sollen die Teilnehmer:innen dazu ermutigt und befähigt werden, Dilemmata zu erspüren, die sich unvermeidlich aus dem gleichen Recht jedes Menschen auf freie Entfaltung ergeben. Durch das eigene Erleben wird der Weg geebnet, kreative Lösungen zu finden, die einem demokratischen Miteinander möglichst nahekommen. 
Zu Beginn der Woche stand die Sensibilisierung der Teilnehmer*innen für demokratierelevante Dilemmata im Vordergrund. Beispielhaft sei hier die „Zettelübung“ genannt, bei der nach vorgegebener Zeit eine Regel für die gesamte Gruppe und Seminarwoche verkündet werden sollte. Im 
Rahmen der Reflexion wurde beleuchtet, inwiefern es Regeln im Miteinander braucht, welchen Einfluss die Rahmenbedingungen wie die zeitliche Beschränkung auf die Entscheidungsfindung hatten oder welche stillen Vorannahmen die Handlungen der Beteiligten leiteten. In der zweiten 
Wochenhälfte wurde der Blick auf Machtdynamiken innerhalb der eigenen Gruppe forciert. Welche Eigenschaften und Gruppenzugehörigkeiten führen zur Bevorzugung bzw. Benachteiligung im Miteinander? Inwiefern wird damit das gleiche Recht auf freie Entfaltung systematisch verzerrt? Mit welchen Kategorien wollen wir uns als Gruppe beschäftigen und wem nützt die Auseinandersetzung?
Die Gruppe hat sich auf eine intensive und teils emotionale Auseinandersetzung eingelassen und um ein möglichst demokratisches Miteinander gerungen. Dabei wurde fortwährend ein kritischer Blick auf die jene Aspekte im eigenen Handeln und Denken geworfen, die die Freiheit und Gleichheit aller Beteiligten berührten. Die Rückmeldungen haben gezeigt, dass eine spürbare Sensibilisierung für demokratierelevante Dilemmata erzielt werden konnte. Der Blick der Teilnehmer:innen für die politischen Dimensionen und den eigenen Gestaltungsspielraum im privaten und beruflichen Alltag wurde geschärft.


Veranstalter: Jugendbildungsstätte Haus «Maria Frieden»
Seminarleitung: Anna Hürten, Susanne Ulrich und Carolin Decker

Ich habe die Wahl – ein Überblick über die Parteienlandschaft und das Superwahljahr 2024

Im Rahmen eines Wochenendseminars „Ich habe die Wahl – ein Überblick über die Parteienlandschaft und das Superwahljahr 2024“ setzten sich die Teilnehmer*innen im Frühling intensiv mit der Bedeutung des Wahlrechts auseinander. Dabei wurden die bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen in Deutschland sowie der Europawahl thematisiert. Aber auch die bevorstehenden Wahlen in den USA und weiteren Ländern wurden thematisch aufgegriffen.
Zu Beginn wurden die Teilnehmer*innen eingeladen, verschiedene Parteiprogramme zu  analysieren, um sich einen umfassenden Überblick über die Ziele der Parteien zu verschaffen. Durch das fortgeschrittene Rentenalter der Seminargruppe wurde die Bearbeitungszeit der einzelnen Methoden ausgedehnt und zielgruppengerecht angepasst. Zusätzliche Unterstützung bei der Internetrecherche sowie eine Einführung in die Parteiprogramme ermöglichten es den Kleingruppen, sich schrittweise relevante Informationen zu den Zielen zu erarbeiten. Die Mehrheit der Gruppe beschäftigte sich zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal mit Parteiprogrammen und berichteten, dass sie sich überwiegend durch kurze Informationen wie Flyer, Nachrichtenberichte und Gespräche mit Freunden und Familie über politische Themen informierten. Die Präsentation 
der Gruppenergebnisse im Plenum sowie die anschließende Diskussion ermöglichten es, zentrale Aspekte der Parteiziele zu benennen, zu erörtern und kritisch zu reflektieren. Angesichts der aktuellen Debatten zur Migrationspolitik, der Forderungen nach strengeren Grenzkontrollen und der Zunahme populistischer Äußerungen in den Medien, war es uns besonders wichtig, den Teilnehmer*innen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und ihre Demokratie- sowie Medienkompetenzen zu stärken. Die Diskussionsrunden und Austauschformate in Kleingruppen oder Tandems regten die Teilnehmer*innen dazu an, aktiv miteinander ins Gespräch zu kommen. Die vertrauliche Atmosphäre und die begleitende 
Moderation der Inhalte ermöglichten es den Teilnehmer*innen, politische Fragestellungen zu diskutieren, persönliche Meinungen zu äußern und unterschiedliche Perspektiven zuzulassen. Im weiteren Verlauf wurden Tools wie der „Wahl-O-Mat“ vorgestellt und noch einmal auf die Gefahren für die Demokratie eingegangen, um die Teilnehmer*innen zur politischen Partizipation anzuregen und die Bedeutsamkeit des Wahlrechts als Grundpfeiler unserer Demokratie zu verdeutlichen.
Das Seminar hat gezeigt, dass niedrigschwellige Formate der politischen Bildung, die auf Augenhöhe stattfinden, gerne angenommen werden und einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten.

Veranstaltet von der Akademie am Tönsberg e.V.

Seminarleitung: Jacqueline Christoffer

Demokratiepate werden

Anfang des Jahres war ein lokaler Jugendtreff bei uns im Heinrich Lübke Haus um sich zu „Demokratiepaten“ ausbilden zu lassen. Durch lokale Kontexte und eine enge Kooperation mit der zuständigen Sozialarbeiterin wurde der Wunsch der Kinder und Jugendlichen, sich in immer schwierigeren Zeiten tiefer mit demokratischen Grundlagen und Werten auseinander zu setzten, weitergetragen. Durch die (sozialen) Medien ist die heutige Zeit, welche mit Krieg, Unruhen und Unsicherheiten gespickt ist, unmittelbar auch im Leben der jungen Menschen angekommen. Diese mit Wissen und Werkzeug auszustatten, um die Themen in ihrem Alltag zu bewältigen, besser zu verstehen und dieses Wissen als Pate in ihrer Lebenswelt zu vertreten, war die Grundidee des Seminars. Aufgrund der heterogenen Altersstruktur wurden manche der Einheiten in Partnerarbeit erledigt, in welchen die „Großen“ die „Kleinen“ ein wenig an die Hand nahmen und sich mit verschiedenen Perspektiven ergänzten.
Zum Start am Freitag wurde mit spielerischen und interaktiven Methoden, wie einem Jeopardy oder dem rotierenden Partnergespräch, Brücken zwischen der eigenen Lebenswelt und deren politischen Dimension geschlagen. Dies geschah um sich Demokratie „ins Wohn- oder auch Klassenzimmer zu holen“, diese also in der eigenen Lebenswelt erfahrbar zu machen. Davor wurde der Raum für die Teilnehmenden eröffnet unter der Maxime „Eure Fragen haben Vorrang!“, was bedeutet, dass wenn im Kontext des Seminares Fragen aufkommen, Ängste angesprochen oder Widersprüche deutlich gemacht werden, werden diese in den Seminarverlauf miteingebaut und sich an diesen Einwürfen abgearbeitet.
Der Samstag war bestimmt durch das Thema „Was sind eigentlich meine Rechte?“ und „Wie fordere ich diese in meinem Alltag ein?“. Nach einer kurzen Einführung ins Thema setzten sich die Kinder und Jugendlichen zunächst mit ihren persönlichen Rechten auseinander. Spielerisch und in altersgerechter Weise arbeiteten sie sich durch das Planspiel „Kinder-Rechtivity“, welches Einblicke in die Grundlagen ihrer Rechte und ihre Bedeutung für den Alltag schuf. Eine anschließende digitale Schnitzeljagd mit der App Actionbound führte sie rund um das Heinrich Lübke Haus und half, theoretisches Wissen aktiv und mit Begeisterung zu vertiefen. Diese aktivierende Auseinandersetzung mit dem Thema stieß bei den Jugendlichen auf große Resonanz und sorgte für lebhafte Diskussionen, wie zum Beispiel inwieweit das Recht auf Medienzugang bedeutet wie lange man Handyzeit erlaubt bekommt oder ab wann man einen TikTok oder Instagram Account haben darf.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden beim „Democracy Gym“ an verschiedenen Stationen selbständig Aufgaben zur Demokratie bewältigen. Diese Stationen gaben nicht nur Informationen zu historischen und aktuellen Fragestellungen, sondern boten auch die Möglichkeit, eigene Ansichten zur Diskriminierung und gesellschaftlichen Gleichberechtigung zu reflektieren. Hie kamen konkrete Themen auf, wie beispielweise die Begegnung mit Populismus auf TikTok, eine gewisse „Zukunfts-Müdigkeit“ hinsichtlich des politischen Zeitgeschehens aber auch Probleme in Schule und Freizeit, welche Raum erhielten und zu regem Austausch führten. Für die jüngeren Teilnehmenden waren beim Democracy Gym oft die Tipps und Erklärungen der älteren Jugendlichen eine willkommene Unterstützung. Das selbständige Arbeiten an diesen Inhalten ermöglichte es den Teilnehmenden, eigene Lernwege zu finden und das Thema Demokratie mit persönlichen Erfahrungen zu verknüpfen.
Der letzte Tag des Seminars war dem Thema Konfliktbewältigung gewidmet. In Gesprächen und Übungen erarbeiteten die Jugendlichen verschiedene Techniken des gewaltfreien Handelns und setzten sich intensiv mit der Bedeutung von Konflikten im demokratischen Kontext auseinander. Besonders die gesellschaftliche Dimension und die Anwendung dieser Prinzipien auf aktuelle Konflikte wie die Situation in Israel und der Ukraine stießen auf großes Interesse. Die Jugendlichen zeigten große Bereitschaft, diese komplexen Themen altersgerecht zu diskutieren und die erlernten Techniken kritisch auf gesellschaftliche Situationen anzuwenden.
Zum Abschluss hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, anonym Fragen zu konkreten Situationen oder Überforderungsgefühlen zu stellen welche im Plenum besprochen und reflektiert wurden. Aus der darauf folgenden Rückmelderunde konnte man schließen, dass das Seminar den Teilnehmenden nicht nur das Gefühl gegeben hatte, mitgestalten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten zu können, sondern auch mit Ängsten und Verunsicherungen nicht alleine zu sein. Manche der Teilnehmenden nahmen sich vor, ihr Wissen als Demokratiepaten aktiv weiterzutragen – ob in der Schule, bei Freunden oder Familie und auch im Jugendtreff selber. 

Veranstaltet vom Heinrich Lübke Haus

Bildungsreferentin: Michelle Bauer

Diversity Management in politischen Bildungseinrichtungen

Über Herausforderungen und Chancen

Anfang September fand die zweite Schwerpunktkonferenz in diesem Jahr statt. Im Maternushaus in Köln beschäftigten wir uns diesmal im Rahmen des Themas "Diversität" mit der Frage, welche Herausforderungen und Chancen Diversitätsmanagement in Bildungseinrichtungen bietet. Im Non-Profit-Sektor, zu dem auch politische Bildungseinrichtungen gehören, sind die Herausforderungen für Diversity Management vielfältig. Dazu zählen begrenzte Ressourcen, Widerstände in der Organisationskultur, mangelnde Repräsentation und die Messbarkeit von Erfolg. Dennoch ist die Relevanz von Diversity Management in diesem Sektor unbestritten. Soziale Gerechtigkeit, Zielgruppenvielfalt und die Erfüllung rechtlicher Anforderungen sind zentrale Aspekte, die durch ein effektives Diversity Management gefördert werden können. Die Implementierung von Diversity Management bietet zahlreiche Chancen, darunter innovative Problemlösungen, eine größere Zielgruppenansprache und ein erhöhtes Vertrauen in die Organisation. Zudem kann es zur Motivation der Mitarbeitenden beitragen und die Nachwuchssicherung unterstützen. Im Anschluss wählten wir mit "Quo vadis, politische Bildung?" ein neues Thema, mit dem wir uns auf den kommenden Konferenzen intensiv auseinandersetzen wollen.

Im gemeinsamen Teil am zweiten Tag stellten wir uns die Frage, wie wir mit verstärkten rechtsradikalen und antidemokratischen Tendenzen und Einstellungen bei jungen Menschen in unseren Kursen umgehen. Dazu nutzten wir in mehreren Kleingruppen die Methode der Kollegialen Fallberatung, um einzelne Fälle zu besprechen, zu analysieren und alternative Vorgehensweisen zu identifizieren. 

Insgesamt eine rundum gelungene Konferenz mit intensivem Austausch, der Inspiration und Hiflen für die alltägliche Arbeit bot. 

Europa – endlich verständlich?

Workshops zur EU-Wahl für Schüler*innen

Vor der Europawahl fanden im Ludwig-Windthorst-Haus mehrere Workshops zum Thema Europa  statt. Ziel war es die komplexe Struktur nicht nur zu erklären, sondern auch erfahrbar zu machen. Daher stand bei allen Angeboten Aktivität und Selbst-Tun im Vordergrund. Zu Beginn beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der Frage, was die EU mit Ihnen zu tun und wie viel sie schon über das Thema wissen. Danach folgte ein Crashkurs Europa, in dem die Institutionen, ihre Aufgaben und die wichtigsten Köpfe der EU vorgestellt wurden. Mit einem Institutionenpuzzle wurde das Gelernte verfestigt. Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Wahl, ob sie sich mit dem Wahlomaten zur EU-Wahl oder mit der Frage „Wie kann man die EU sexy machen?“ beschäftigen wollen. Dabei nutzten vor allem die Erstwähler*innen die erste Option. Dabei wurden verschiedene Statements und Positionen diskutiert, neue Parteien kennengelernt, aber auch Schwächen und Grenzen des Wahlomats besprochen. Im Alternativmodul erarbeiteten die Teilnehmenden Strategien, wie die EU-Institutionen, aber auch die Politiker*innen ihre Arbeit und Politik besser kommunizieren können. Dabei war den Jugendlichen besonders wichtig, dass sie ernst genommen werden – vor allem auch in der Ansprache über Social Media. Im abschließenden Planspiel schlüpften die Teilnehmenden dann in die Rolle von Entscheidungsträger*innen in der EU. Sie hatten die Aufgaben in den drei Themenbereichen Ausstieg aus der Atomkraft, Direktwahl eines EU-Präsidenten und Einführung eines verpflichtenden sozialen Jahres (ESJ) eine Einigung zu erzielen. Es wurden Kompromisse geschürt, stur auf der eigenen Position verharrt, schlau verhandelt und Emotionen gelebt – also ganz so wie in der echten Politik. Gelungene Veranstaltungen, die den Jugendlichen das vermeintlich so entfernte Europa ein Stück näher gebracht haben.

Veranstaltet vom Ludwig-Windthorst-Haus

Bildungsreferentin: Veronika Schniederalbers 

Politisch Argumentieren

Mit der eigenen Meinung überzeugen

Sich mit der eigenen Meinung ausdrucksstark und sicher an politischen Debatten und gesellschaftlichen Diskursen beteiligen zu können, ist eine für unsere Demokratie essenzielle Fähigkeit der Bürger*innen. Vom 03.-07. Juni 2024 besuchten Schüler*innen des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums Speyer das Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen, um Ihre Sprachkompetenz und Argumentationsfähigkeit zu trainieren. Im Seminar „Politisch Argumentieren“ versuchten sie sich an diversen Rhetorikübungen, diskutierten über unterschiedlichste aktuelle politische Themen und setzten sich gründlich mit dem Verhältnis von Politik, Demokratie und Rhetorik auseinander.

Den Teilnehmenden soll im Seminar eine Atmosphäre geboten werden, die zum Experimentieren einlädt: Hier kann angstfrei und ohne Notendruck an den eigenen Sprach- und Argumentationsfähigkeiten gearbeitet werden, hier bietet sich ein Raum, in dem die Teilnehmenden auch einmal eine gewagte These aufstellen dürfen und mit Gestik, Mimik oder Sprachtempo spielen können. So hielten die 16/17-jährigen Teilnehmenden Stegreifreden zu politischen Themen wie dem Klimawandel, dem Deutschland-Ticket oder dem Wahlsystem der USA. Sie konnten in einer Übung durch den Einsatz von Klemmbausteinen kreativ werden und debattierten in einer amerikanischen Debatte, geteilt in eine Pro- und eine Contra-Gruppe, über die Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres in Deutschland. Das Finale des Seminars stellte die Ausformulierung einer Überzeugungsrede zu einem selbst gewählten politischen Thema dar. Die Teilnehmenden kombinierten das über den Seminarverlauf gelernte und geübte in einer 5-minütigen Rede, zu der sie anschließend ausführliches Feedback bekamen. Sie wählten Themen wie z.B. die Krankenhausreform in Deutschland, Klimaneutralität, die Schulpflicht oder „warum die Demokratie die beste Staatsform ist“ und zeigten damit ein breites politisches Interesse. Außerdem verdeutlichten Sie mit ihren Beiträgen zwei zu Beginn des Seminares diskutierte Aussagen: „Politik ist immer Meinungskampf“ – „Politik ist nicht wahrheitsfähig“.

Das Seminar bestätigt: Junge Menschen sind politisch interessiert, haben den Willen, ihre Meinung zu äußern, und verlangen, gehört zu werden. Es ist die Aufgabe der Politischen Bildung, sie dabei zu bestärken.

Veranstlatet vom Heinrich-Pesch-Haus

Bildungsreferent: Max Berger

Couragiert gegen Rassismus – Engagiert für Demokratie

Aktionstag in Ludwigshafen

Am 18.04.2024 hieß es im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen am Rhein erneut „Couragiert gegen Rassismus“. Der Aktionstag bot den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in 8 verschiedenen Workshops mit Themen wie der Stärkung unserer Demokratie oder der Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus auseinanderzusetzen. Für uns als Bildungshaus hat der Tag auch eine wichtige Vernetzungsfunktion, denn er bringt regelmäßig lokale Akteure der politischen Bildung zusammen und ermöglicht Austausch und Kooperation. 
Rund 100 Teilnehmende – Schüler*innen aus Gesamtschulen, Realschulen plus, Berufsbildenden Schulen und Gymnasien aus Ludwigshafen sowie Multiplikator*innen der politischen Bildung – besuchten den Aktionstag. „Die Workshops sollen die Teilnehmenden motivieren, sich mit extremistischen und diskriminierenden Strukturen auseinanderzusetzen, eine kritische Haltung zu entwickeln und sich für eine weltoffene Gesellschaft stark zu machen“, sagte Max Berger in seiner Begrüßung. Der AKSB-Schwerpunktstelleninhaber und Referent für politische Jugendbildung am HPH organisierte den Aktionstag zusammen mit seinen Kolleg*innen aus dem Arbeitskreis gegen menschenverachtendes Verhalten des Rates für Kriminalitätsverhütung der Stadt Ludwigshafen. 
In den Workshops ging es z.B. um das Argumentieren gegen Diskriminierung, antirassistisches Handeln oder den Rechtsextremismus in der Pfalz. Wohl jede*r hatte schon einmal mit Rassismus oder Vorurteilen zu tun. Hier vermittelten die Workshops den Teilnehmenden, wie man sich verbal gegen Ausgrenzung und Rassismus wehrt und couragiert handelt. Der Aktionstag bot mit seinen Workshops in kleinen Gruppen einen geschützten Rahmen zum intensiven Austausch. Im „Democracy Gym – Fit für Demokratie“ trainierten die Teilnehmenden ihre „Demokratiemuskeln“. Neu im Workshop-Angebot waren die Themen „Meet a Jew – Lebendiges Judentum“ und „Antimuslimischer Rassismus“. Diese beiden Themen sind nach dem 07. Oktober 2023 von besonderer Relevanz – entsprechend hoch war das Interesse bei den Teilnehmenden, beide Workshops waren zuerst ausgebucht.
Kreativ wurden die Teilnehmenden im Workshop „Poetry for Diversity“. In kurzer Zeit formulierten sie ihre Gedanken zu Texten, die sie zum Abschluss des Tages vor allen Teilnehmenden vortrugen. „Es sind ganz unterschiedliche Texte entstanden“, fasste Workshop-Leiter und Poetry-Slammer Philip Seiler die Ergebnisse zusammen. Einer handelte zum Beispiel vom Umgang mit Geflüchteten, ein anderer warf einen Blick auf das Leben in einer Diktatur und endete mit „Ich bin froh, in einer Demokratie zu leben!“.
Damit brachte er das Leitthema des Tages auf den Punkt: Wie stärken und erhalten wir unsere Demokratie? Ein Beispiel für gelebte Demokratie trug Philip Seiler mit seinem Poetry-Slam „Ich bin ein Grenzgänger“ vor, in dem es um unser Leben in Europa ging, „wo nichts von Grenzen zu spüren ist“.

Veranstaltet vom Heinrich-Pesch-Haus

Bildungsreferent: Max Berger
 

„Democracy in Danger – politischer Extremismus in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?“

Eine Fahrt gegen politischen Extremismus

Aufgrund des sichtbaren Erstarkens und der zunehmenden Radikalisierung des Rechtsextremismus in Deutschland wurde in diesem Jahr für die politische Akademie in Berlin das Thema „politischer Extremismus“ gewählt. 
Vom 08.09-13.09.2024 bietet der DeZentrale e.V. unter dem Titel „Democracy in Danger – politischer Extremismus in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?“ rund 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich nicht nur intensiv mit den aktuellen Entwicklungen zu diesem Thema zu beschäftigen, sondern auch mit den potenziellen Auswirkungen auf demokratische Prozesse der Bundesregierung in den kommenden Jahren bis Jahrzehnten. 
Die Fahrt soll zunächst ein Verständnis dafür schaffen, wie sich politischer Extremismus seit der Wiedervereinigung Deutschlands entwickelt hat, was Faktoren sind, die politischen Extremismus für Personen attraktiv machen und wie dies zur Zeit von Parteien genutzt wird, um menschenrechtsverletzende und populistische Politik zu legitimieren. 
Auf Grundlage dieses Wissens werden Gespräche mit Politiker*innen der Regierungsparteien sowie wissenschaftlichen Expert*innen und Journalist*innen geführt. 
Neben der Auseinandersetzung mit der aktuellen Praxis soll aber auch die Theorie beleuchtet werden und ein kritischer Blick auf die Extremismustheorie sowie den Zusammenhang und die Unterschiede von Links- und Rechtsextremismus entwickelt werden.
Das Ziel der Fahrt ist Unsicherheiten und Wissenslücken zum politischen Extremismus zu schließen und ein tieferes Verständnis für dessen komplexe Zusammenhänge zu entwickeln. Dabei sollen die Teilnehmenden befähigt werden, politischen Extremismus differenzierter zu betrachten und verschiedene Lösungsansätze zu erkennen, um letztendlich eigene Ideen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. 

Veranstaltet von DeZentrale e.V.
Bildungsreferentin: Victoria Houben 
 

Digitale Kaffeepause

Informelle Austauschmöglichkeit für Mitglieder des Schwerpunkts II

An jedem ersten Dienstag im Monat treffen wir uns um 9:30 Uhr zu einer gemütlichen digitalen Austauschrunde.

Du hast Interesse daran teilzunehmen? Dann melde dich für die Zugangsdaten bei Veronika Schniederalbers

Wie divers sind wir eigentlich?

Rückblick auf die Schwerpunktkonferenz im Januar

Ende Januar fand unsere Schwerpunktkonferenz in Köln statt.

Im gemeinsamen Teil beschäftigten wir uns mit dem Thema „Wachsender Antisemitismus vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts: Herausforderungen für die Praxis der politischen Bildung." Kolleg*innen aus den Mitgliedseinrichtungen sowie aus der Geschäftstelle gaben dazu spannende Inputs und Einblicke in ihre Arbeit.

In unserem Schwerpunkt fokussierten wir uns dann auf das Thema Diversität. Zunächst versuchten wir eine gemeinsame Annährung an den Begriff, diskutierten über unterschiedliche Perspektiven, theoretische Zugänge und praktische Auswirkungen. Im zweiten Schritt analysierten wir verschiedene diversitätssensible Methoden und tauschten uns über Einsatzbereiche und Erfahrungen aus. Zum Abschluss blickten wir dann auf uns selbst und stellten uns die Frage: Wie divers sind wir eigentlich? Wir identifizierten mehrere Themen und Baustellen. An diesen wollen wir auf der zweiten Schwerpunktkonferenz im September (online) weiterarbeiten.

Insgesamt war es ein toller Austausch - auch mit den Teilnehmer*innen im digitalen Raum.

 

Fit für die Europawahl

Methodenworkshop Online

Im Juni stehen die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament an. Bestimmt werden viele von euch Workshops und Seminare zum Thema anbieten. Vielleicht seid ihr auch schon in der konkreten Vorbereitung und sucht nach guten Methoden?

 
Da haben wir etwas für euch:
Schwerpunkt II "Jugendbeteiligung, Demokratie und Menschenrechte" bietet gemeinsam mit Didasko einen Online-Workshop "Fit für die Europawahl" an. Gemeinsam wollen wir über aktuelle Herausforderungen sprechen, euch neue und alt-bewährte Methoden vorstellen sowie Best-Practice-Beispiele austauschen.

Wann: 15. Februar 2024, 10:00 Uhr - 12:30 Uhr
Wo: Online über Zoom
Anmeldung: Link zur Anmeldung


Leitet die Einladung gerne auch an eure Teamer*innen und/oder pädagogischen Fachkräfte weiter.

Wir freuen uns auf euch!

Veronika Schniederalbers für den Schwerpunkt II
Ulrike Maqua für DiDaSKo

 

Archiv

SV-Vernetzungsseminar der katholischen weiterführenden Schulen in Hessen

Das Franziskanische Bildungswerk (FBW) hat schon vor einigen Jahren ein Vernetzungsseminar für katholische Schulen ins Hessen ins Leben gerufen. Nach vielen jJahren Pause gibt es dieses Angebot seit letztem Jahr wieder. Anfang Dezember 2023 nahmen 12 von 18 katholischen Schulen teil und vertraten damit die Bistümer Mainz, Limburg und Fulda.

Das Seminar startete mit einer intensiven Kennlernphase am 07.12.23 in der Jugendherberge in Fulda. Anschließend ging es in schulinterne Reflexionsrunden, was aktive oder geplante Aktionen der entsprechenden SVen sind, wo normale Aktionen wie die Nikolaus- oder Rosenaktion genannt wurden aber auch besondere Ideen vorgestellt wurden. Ebenfalls wurden Probleme und Schwierigkeiten der jeweiligen SVen genauso wie aktuelle große und kleine Themen an den Schulen besprochen und vorgestellt. So haben zum Beispiel neben der Kreuzburg auch andere Schulen immer wieder mit Vandalismus auf den Toiletten zu kämpfen. Außerdem ist die fehlende finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung von Damenhygieneartikeln an vielen anderen Schulen und insbesondere an den drei vertretenen Mädchenschulen ebenfalls ein großes Problem.

Nach dem Abendessen teilten wir uns in fünf Expert*innengruppen auf, wo wir die größten Probleme und Themen besprachen. Dabei ging es um Kommunikation in der SV, aber auch um Kommunikation zwischen der SV und den Schüler*innen, Lehrkräften, Eltern sowie der Schulleitung. Besprochen wurde auch die Themen Mental Health und Lebensraum Schule, da laut schulinternen Umfragen einiger anwesender Schulen die Schüler*innen zusehends unter Stress, Leistungsdruck und dem Thema Mobbing litten. Des Weiteren gab es eine Expert*innengruppe zu den verschiedenen Aktionen, wie sie umgesetzt werden können und welche Schwierigkeiten es zu bewältigen gibt. Zuletzt war Digitalisierung noch ein großes Thema, da es bei vielen Bistumsschulen auf Grund von diversen Regelungen Einschränkungen bei den Betriebsprogrammen gibt. Auch der Ausbau der Netzwerke in den Schulen erweist sich oft als schwierig. Hierbei versuchte die Vertretung der Kreuzburg ihre Erfahrung durch die gelungene Digitalisierung einzubringen und steht den Schulen, die sich aktuell auf dem Weg zur „Digitalen Schule“ befinden in Zukunft unterstützend zur Seite.

Am Morgen des 08.12.23 gab es ein stärkendes Frühstück woraufhin die Arbeit der restlichen Expertengruppen besprochen wurde. Zudem wurde viel Wert auf die Weitergabe von Best-Practice-Gruppen gelegt.

Die Albertus-Magnus-Schule hatte im Vorfeld dieses Seminars dazu aufgerufen, die Landesschüler*innenvertretung katholischer Schulen nach 13 Jahren wiederzubeleben. Zuletzt hatte sie 2012 aktiv gewirkt. So setzten sich die Teilnehmenden mit der Geschäftsordnung aus dem Jahr 2012 auseinander und berieten, wie Wahlen für den Vorstand durchzuführen seien. Dabei wurde sich an der „Ordnung der Schülervertretung an den katholischen freien Schulen in Hessen“ von 1994 orientiert. Nach Abschluss der entsprechenden Wahlen waren die sechs Ämter des Vorstands wieder besetzt. Das Amt des Landesschulsprechers hat Louis B. von der Albertus-Magnus-Schule in Viernheim inne. Die Vertretung übernimmt Daria S. von der Stiftschule St. Johann in Amöneburg. Geschäftsführerin ist Cansu A. von der Edith-Stein-Schule in Darmstadt. Die 3 Beisitzer*innen sind Eva T. (Maria-Ward-Schule Bad Homburg), Constantin K. (Ursulinenschule Fritzlar) und Luca F. (Stiftsschule St. Johann Amöneburg).. Die Delegierten haben vor, die alte Geschäftsordnung aus dem Jahr 2012 zu überarbeiten und ein funktionierendes Kommunikationsnetzwerk zwischen den einzelnen Schulen auszuarbeiten.

Zusammenfassend waren dies zwei äußerst produktive Tage auf dem SV-Seminar katholischer Schulen in Hessen, die den Zusammenhalt zwischen den einzelnen Schüler*innenvertretungen der verschiedenen Schulen festigten. Es wird sich auch weiterhin eine gute und produktive Zusammenarbeit erhofft, auch wenn das bevorstehende Jahr viele Herausforderungen mit sich bringt.

Jean Pierre Zschocke (Franziskanergymnasium Kreuzburg), Ulrike Maqua (Franziskanisches Bildungswerk e. V.)

Vortragsabend zum Krieg in der Ukraine im Marstall Clemenswerth

Jugendoffizier und Bundestagsabgeordnete berichten

Am 23.11. fand ein spannender Vortragsabend zum Angriffskrieg auf die Ukraine im Marstall Clemenswerth statt

Jugendoffizier Jan-Hendrik Wernsing hat eindrücklich und sehr informativ die Hintergründe zur Kriegssituation und die derzeitigen Entwicklungen geschildert. Im Anschluss daran berichtete Daniela de Ridder, MdB, von ihrem Besuch in der Ukraine mit vielen Fotos und erzählte von den Erlebnissen vor Ort. Im Anschluss wurde von den Interessierten die Gelegenheit genutzt Fragen zu stellen.

Mit der abschliessenden Frage „Was können wir in Deutschland jetzt im Hinblick auf die Situation tun?“ schlossen die beiden mit wichtigen Worten: Frau De Ridder betonte, dass alle Menschen gleich sind - unabhängig verschiedener Merkmale und appellierte mit dem Zitat von Gandhi „Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein“ für Verständnis und Gewaltlosigkeit. Herr Wernsing stellte nochmal den Wert der Demokratie in den Vordergrund. Er verwies darauf, dass wir den Wert der Freiheit wieder stärker anerkennen und wertschätzen sollten.

Wir bedanken uns für den eindrucksvollen Abend und das Interesse der Schüler*innen vor Ort.

Online-Fachtag für SV-Bildungsreferent*innen

Über den Tellerrand geschaut - wie gelingt Demokratie an Schulen als Schwerpunkt für außerschulische politische Jugendbildung

Am 25.05.2023 veranstaltete der Schwerpunkt 2 (Jugendbeteiligung, Demokratie, Menschenrechte) der AKSB einen Online-Fachtag für politische Bildner*innen, die Seminare für Schüler*innenvertretungen organisieren und leiten. Übergeordnetes Thema des Fachtages war die Frage, wie Demokratie an Schulen gelingen kann. Insbesondere stand dabei im Fokus, wie die außerschulische politische Jugendbildung demokratisches Denken & Handeln sowie demokratische Prozesse an Schulen unterstützen kann. Dabei sollte ein Blick „über den Tellerrand“ gewagt werden, um außergewöhnliche Konzepte und Methoden kennen zu lernen.

Den Beginn des Fachtages gestalteten Julian Damm von der Landesschüler*innenvertretung Hessen sowie Marina Weisband vom Projekt AULA mit Kurzvorträgen. Julian Damm erörterte die Strukturen der Schüler*innenvertretungsarbeit und stellte ihre verschiedenen Ebenen dar. In der Diskussion seines Vortrages wurde vor allem der Einfluss von Verbindungslehrer*innen sowie die große Bedeutung von Vernetzung für eine gelingende SV-Arbeit thematisiert. Marina Weisband stellte die Arbeit von AULA vor, die darin besteht, Demokratieprozesse an Schulen mithilfe einer eigens entwickelten Online-Plattform zu unterstützen und zu moderieren. AULA ermöglicht es Schüler*innen, eigene Projekte vorzustellen, über sie abzustimmen und sie zu realisieren. Damit begleitet AULA Partizipation im Schulalltag und fördert Selbstwirksamkeitserfahrungen der Schüler*innen.

Anschließend stellten die Teilnehmenden ihre eigene Arbeit vor und tauschten sich über ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Schüler*innenvertretungen aus. Dabei wurden IST- und SOLL-Zustände der Demokratiepraxis an Schulen besprochen und gelingende Methoden der Seminargestaltung präsentiert. Die aktuellen Zustände demokratischer Strukturen an Schulen bewerteten die Teilnehmenden als sehr unterschiedlich und stark abhängig von der Schulkultur sowie dem Lehrkollegium. Die Teilnehmenden wünschten sich für gelingende Demokratie an den Schulen eine Schulkultur, die Partizipation unterstützt und ernst nimmt sowie Lehrer*innen, die es verstehen, ein empowerndes Umfeld zu kreieren.

Zum Abschluss des SV-Fachtages diskutierten die Teilnehmenden in Workshops zu den Themen „Methoden“, „Formate“ sowie „Akquise und Weiterbildung“. Im Workshop zu den Methoden wurde verstärkt über BEZAFTA gesprochen und eruiert, inwiefern sich ähnliche Demokratietrainings in SV-Seminaren einsetzen lassen. Beim Workshop zu Formaten besprachen die Teilnehmenden, inwiefern Angebote, die eine SV über das ganze Schuljahr begleiten, umsetzbar wären. Außerdem wurde angemerkt, wie wichtig eine Erwartungsklärung zu Beginn und eine Evaluation zum Ende des Seminares sind, um Angebote beständig weiterzuentwickeln und zu verbessern. Bezüglich der Akquise und Weiterbildung wurde auf die hohe Beständigkeit langer Kooperationen mit Schulen und gleichzeitig auf die Schwierigkeiten bei der Gewinnung neuer Schulen verwiesen. Hier könnten die Respect-Coaches an Schulen gute neue Anknüpfungspunkte sein. Für die Weiterbildung wurde eine breite Vernetzung als zentral erachtet sowie die Erarbeitung neuer, eigener Publikationen (Methodenreader o.ä.) vorgeschlagen.

Die Evaluation des SV-Fachtages zeigte, dass der kollegiale Austausch und die Vernetzung von den Teilnehmenden als besonders hilfreich und fortsetzungswürdig erachtet wurden. Das Kennenlernen neuer Methoden und Projekte wie z.B. AULA wurde ebenfalls positiv und als inspirierend für die eigene Arbeit hervorgehoben.

Die Mitglieder des SP2 der AKSB freuen sich über diesen gelungenen ersten SV-Fachtag. Das Feedback der Teilnehmenden sowie der anregende Ablauf und Austausch bekräftigt das Vorhaben, in Zukunft weitere Fachtage, auch in Präsenz, zu organisieren.

 

Über den Tellerrand geschaut - wie gelingt Demokratie an Schulen als Schwerpunkt für außerschulische politische Bildung?

Ein Fachtag für SV-Bildungsreferent*innen am 25.05.2023

Herzliche Einladung zu diesem Fachtag an alle, die mit Schüler*innnenvertretungen arbeiten und Seminare durchführen.
Mit Marina Weisband von AULA und einer Landesschüler*innenvertretung haben wir spannende Referent*innen gewinnen können, die auch für Diskussionsrunden zur Verfügungen stehen.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der Austausch der Teilnehmer*innen untereinander über die eigene Arbeit, Formate und Methoden.

Jetzt hier anmelden:

https://t1p.de/41fer

 

SV-Seminar für katholische Schulen in Hessen

08.-09.12.2022

Elf Jahre nach dem letzten Seminar fand im Dezember erstmalig wieder ein SV-Vernetzungsseminar für Schüler*innen aus katholischen weiterführenden Schulen in Hessen statt. Das Seminar wurde vom Franziskanischen Bildungswerk e. V. organisiert und durchgeführt. Die Hälfte der 18 eingeladenen Schulen meldeten Schüler*innenvertretungen an, sodass 19 engagierte Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren zwei Tage in der Jugendherberge Fulda miteinander verbringen konnten.

Die Vernetzung der Jugendlichen ist unglaublich wichtig, denn oft haben sie sehr ähnliche Probleme und Themen an ihren Schulen. Dies konnte schon in der ersten Einheit festgestellt werden, als die Teilnehmenden für ihre jeweiligen Schulen mitteilen sollten, welche Themen an der Schule gerade aktuell sind, wo ihre SV noch besser werden kann und was ihre drei besten Aktionen sind. In vielen Schulen gibt es Valentinstags- und Nikolaus-Aktionen, finden Unterstufenpartys oder der Verkauf von z. B. heißem O-Saft im Winter statt. Außerdem kennen leider alle das Vandalismus-Problem in den Schultoiletten, den Kampf mit digitalen Endgeräten im Unterricht, mangelhafte technische Ausstattung, fehlende Oberstufen-Aufenthaltsräume oder das Problem, dass immer die gleichen Schüler*innen helfen. In Expert*innengruppen hatten die Jugendlichen dann Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich Tipps und Ideen von den Anderen zu holen.
In Workshops, die vom Team des Franziskanischen Bildungswerks angeleitet wurden, konnten die Teilnehmenden am zweiten Tag mithilfe von LEGO üben, wie ein Gespräch mit der Schulleitung aussehen kann, was man tun kann, wenn man als SV Öffentlichkeitsarbeit betreibt und damit gegen Vorurteile gegen katholische Schulen vorgeht oder wie Projektplanung gelingen kann.

Seminare dieser Art sind unendlich wertvoll für die Zielgruppe. Daher ist das nächste Seminar im kommenden Jahr auch schon geplant.

Putins Krieg in Europa

Vortrag und Gesprächsrunde zum russischen Angriffskrieg im Jugendkloster Ahmsen am 14.03.2022

Interessant, lehrreich und aufklärend - mit diesen und weiteren Attributen wurde der Gesprächsabend über den Krieg in der Ukraine im Jugendkloster Ahmsen von den Gästen versehen. Wir danken dem Jugendoffizier Jan-Hendrik Wernsing für die Einblicke in den aktuellen Konflikt, viele wissenswerte Hintergründe rund um sicherheitspolitische Fragestellungen und seine Bereitschaft, sich den nicht nur unkritischen Fragen des analogen und digitalen Publikums zu stellen!

Aktionstage "Richtungswechsel"

Jugendgruppen engagieren sich zum Thema Nachhaltigkeit vom 19.-20.02.2022

Im Rahmen der Aktionstage „Richtungswechsel“, initiiert vom BDKJ Osnabrück, sind alle Jugendgruppen, -verbände und -organisationen des Bistums Osnabrück dazu aufgerufen worden, am 19. und 20. Februar eine spannende Aktion zur Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit zu veranstalten. Auch der „Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen e.V.“ beteiligte sich an der Aktion und schuf ein Angebot für Passant/-innen, die ihren Spaziergang auf dem Gelände des Schlosses Clemenswerth machten. Vor dem Marstall Clemenswerth konnten sie in einer Art „Ausstellung“ Statements zum Thema „Nachhaltigkeit“ von Teamer/-innen und Mitarbeiter/-innen des Hauses bestaunen.

Zusätzlich waren am Samstag und Sonntag engagierte Teamer/-innen vor Ort, um mit interessierten Personen ins Gespräch zu kommen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihren eigenen ökologischen Fußabdruck herauszufinden. Diese Methode wird auch in der Bildungsarbeit des Marstall Clemenswerth & Jugendkloster Ahmsen mit Schulklassen und anderen Zielgruppen genutzt. Sie verdeutlicht die eigene ökologische Bilanz und zeigt zugleich die persönlichen Handlungsmöglichkeiten.

Nun konnten sich neben den Seminarteilnehmenden auch Spaziergänger/-innen als spannende Ergänzung zum Ausflug mit ihrem eigenen Lebensstil auseinandersetzen und hinsichtlich des Nachhaltigkeitsgedankens reflektieren. Von der Ernährung, dem Konsum und der Mobilität bis zum Energiehaushalt konnten viele verschiedene Lebensbereiche beleuchtet werden.
Die Teamenden und Mitarbeitenden freuten sich, dass trotz des regnerischen Wetters besonders am Samstag einige Passant/-innen ihr Interesse bekundeten und einzelne sogar extra für die Aktion zum Marstall Clemenswerth kamen. „Wir wollen uns auch vom unangenehmen Wetter nicht davon abhalten lassen, uns für eine gerechte und nachhaltige Welt einzusetzen. Unserer Meinung nach ist es entscheidend, den nachhaltigen Gedanken nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial zu sehen. Hier gibt es viel zu tun! Es ist das entscheidende Thema unserer Zeit und hat durch die Corona-Pandemie an Aufmerksamkeit eingebüßt.“, so Jana Rolfes, Bildungsreferentin.
Ziel der Aktionen war es, auf das Thema „Nachhaltigkeit“ und „Schöpfungsverantwortung“ aufmerksam zu machen, Reflexionsmöglichkeiten über den eigenen Lebensstil anzubieten, Anregungen für einen nachhaltigeren Alltag zu erhalten und sich grundlegend für eine faire und nachhaltige Welt einzusetzen.