Fachtagung | VORSICHT! VERSTRICKT!

Am 28. und 29. August 2024 findet in Nürnberg eine Fachtagung für Respekt Coaches, politische Bildner*innen und allen Interessierten statt. Sie widmet sich dem Umgang mit Antifeminismus und Antisemitismus in politischer Jugendbildung.

Verschränkt, sich gegenseitig verstärkend…völlig „verstrickt“: Antifeminismus und Antisemitismus. Sichtbar werden diese Verbindungen z.B. bei der Verschwörungserzählung des „Großen Austauschs“ oder auch bei der Chiffre „Feminismus sei eine jüdische Erfindung“. Antifeminismus und Antisemitismus sind nicht nur in rechtsextremen sowie religiös-dogmatischen Milieus anzutreffen, längst haben sie Anschluss gefunden an bürgerlich-konservative Diskurse. Sie kommen vor in Bundestagsdebatten, sind Teil von Wahlkämpfen und werden vielfach reproduziert in den Sozialen Medien.

Wie damit umgehen in der Arbeit mit Jugendlichen? Wie dafür sensibilisieren? Und welche Erfahrung bietet die Praxis bereits?

Mit unserer Fachtagung wollen wir mit Inputs und praxisorientierten Workshops vielfältige Perspektiven vermitteln.

Wir laden herzlich ein!

Simone Albrecht | Deutscher Volkshochschul-Verband
Dr. Ann-Kristin Beinlich | AKSB
Klaus Gerhards | Arbeit und Leben

Dr. Ann-Kristin Beinlich
0228 28929-40
beinlich@aksb.de

Klaus Gerhards
0202 97 404 - 23
gerhards@arbeitundleben.de

Simone Albrecht
0228 97569441
albrecht@dvv-vhs.de

Mittwoch, 28. August 2024

bis 12:00 Uhr        Anreise

12:00 Uhr             Imbiss

13:00 Uhr             Begrüßung

13:45 Uhr             Keynote | Antifemi…was?! Ein Blick auf Antifeminismus und seine Verschränkungen
                               mit Antisemitismus.

                              Juliane Lang | Justus-Liebig-Universität Gießen

15:45 Uhr             Kaffeepause

16:45 Uhr             Erste Workshopphase

                              Michelle Pantke | Amadeu Antonio Stiftung
                              Fabian Ceska & Tobias Spiegelberg | Detox Identity
                              Maiken Schiele | Dissens e.V.

18:00 Uhr             Abendessen

19:00 Uhr            Stadtführung „Jüdisches Leben in Nürnberg”

                              Geschichte Für Alle e.V.

Donnerstag, 29. August 2024

ab 7:30 Uhr          Frühstück

9:00 Uhr               Begrüßung

9:15 Uhr               Input | Geteilte Geschichte. Antisemitismus und Antifeminismus
                              nach dem 7. Oktober

                               Lea Güse & Henning Gutfleisch | ZWST-Kompetenzzentrum

10:15 Uhr             Kaffeepause

10:30 Uhr             Zweite Workshopphase

                               Wencke Stegemann | JuRe/Arbeit und Leben Schleswig-Holstein
                               Frieda Himstedt | Katholische Akademie des Bistums Hildesheim
                               Simone Albrecht | Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.

12:30 Uhr             Gemeinsamer Abschluss

12:45 Uhr             Mittagessen und anschließende Abreise

Mittwoch, 28. August 2023

Antisemitismus und Antifeminismus in den Sozialen Medien

Michelle Pantke | freiberufliche Referentin

Im digitalen Zeitalter spielt Social Media eine immer größere Rolle in der Verbreitung von Ideologien und Meinungen. Auch Antisemitismus und Antifeminismus sind auf den verschiedenen Plattformen weit verbreitet. Der Workshop beleuchtet diese Problematiken und bietet Werkzeuge und Strategien, um diese antidemokratischen Ideologien zu erkennen und ihnen zu begegnen. Der Workshop umfasst eine Einführung in die historischen und aktuellen Entwicklungen von Antisemitismus und Antifeminismus, ihren Überschneidungspunkten, eine detaillierte Analyse von Social Media Content mit Untersuchung von Fallbeispielen und Erkennungsmerkmalen sowie Methoden zum Umgang mit und Bekämpfen von Hassrede. Praktische Übungen zur Identifizierung proble-matischer Inhalte runden das Programm ab. Ziel des Workshops ist es, ein Verständnis für die Mechanismen und Strukturen von Antisemitismus und Antifeminismus zu entwickeln, Hassrede und anti-demokratische Inhalte auf Social Media zu erkennen sowie effektive Strategien zur Bekämpfung dieser Ideologien zu erarbeiten.

Michelle Pantke ist neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit auch Referentin der Amadeu Antonio Stiftung.

Antifeministen* von morgen? Verständnis & Strategien für männlichen* Widerstand in der Jugendbildung als Prävention gegen Antifeminismus

Fabian Ceska & Tobias Spiegelberg | Detox Identity

Antifeminismus bietet jungen Männern* attraktive Denk- & Handlungsangebote. Von Reichtum und Machtversprechen, sexueller und partnerschaftlicher Erfüllung bis hin zur Validierung des eigenen Schmerzes ist quasi alles dabei. Was haben wir diesen Versprechen entgegenzusetzen?

Um die Perspektiven pro-feministischer Angebote für junge Männer verheißungsvoller zu machen und den „Rizz“ zu erhöhen, ist es sinnvoll einen Blick auf deren Widerstände zu werfen. Was sind Muster, Beweggründe und dahinterliegende Bedürfnisse von (cis)-männlichem Widerstand mit antifeministischen Tendenzen? Wie können wir die jungen Männer* noch abholen, bevor sich ihr Weltbild schließt? Das Ziel ist es ein wertschätzendes Verständnis für die Widerstände zu bekommen und Strategien zu entwickeln, um diese konstruktiv und pro-feministisch in der Jugendbildung bearbeiten zu können.

Antifeminismus erkennen und begegnen. Doch warum intersektional?

Maiken Schiele | Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.

Antifeminismus als Weltanschauung bzw. Ideologie ist eng verwoben mit anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit. So zeigen beispielsweise die Ergebnisse der Leipziger Autoritarismusstudie aus dem Jahr 2022 einen deutlichen Zusammenhang von Antifeminismus mit Homophobie, Antisemitismus und Rassismus. Der Workshop legt den Fokus auf diese Intersektionen von Antifeminismus mit anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit. In einem kurzen Input wird dafür das theoretische Konzept der „Intersektionalität“ erläutert, um anschließend näher auf die Intersektionen von Antifeminismus mit anderen Diskriminierungsformen einzugehen. Gemeinsam wird diskutiert, warum eine intersektionale Betrachtung von Antifeminismus von zentraler Bedeutung ist und wie diese Perspektive in die pädagogische Praxis transferiert werden kann. Zudem bietet der Workshop die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung.

Donnerstag, 29. August 2023

Antisemitismus in Sprache und Bildern – Sensibilisieren und Perspektive wechseln

Wencke Stegemann | Arbeit und Leben Schleswig-Holstein

Im Workshop werden wir uns gemeinsam Ausdrücke in der deutschen Sprache anschauen, die als antisemitisch definiert werden und auch von Jüd*innen so empfunden werden. Damit soll eine (selbst)kritische Reflexion des landläufigen und eigenen Sprachgebrauchs gefördert werden. Außerdem werden wir zu gängigen Metaphern und Verschwörungserzählungen arbeiten, die als antisemitisch eingeordnet werden.

Eine Einführung in die Begriffsgeschichte der Diskriminierungs- und Verfolgungsform Antisemitismus, erkennen von aktuellem Antisemitismus sowie ein sensibler Umgang mit der eigenen Sprache sowie Handlungsoptionen und Tipps zu weiteren Materialien sind Inhalte des Workshops.

Vom Mittelalter bis heute – Antisemitismus und historische Kontinuitäten

Frieda Himstedt | Katholische Akademie des Bistums Hildesheim

Zahlreiche antisemitische Stereotype, die sich in aktuellen Debatten wiederfinden, lassen sich bis in das Mittelalter zurückverfolgen, sei es der Bezug auf den Vorwurf der Brunnenvergiftungen im Kontext von Verschwörungserzählungen rund um Corona oder die Parallele zwischen der Ritualmordlüge und der Demonstrations-Parole „Kindermörder Israel“. Im Workshop nehmen wir die zentralen Motive des christlichen Antijudaismus in den Blick. Mit diesem historischen Grundlagenwissen widmen wir uns den verschiedenen Erscheinungsformen und Funkti-onen des Antisemitismus heute.

Im Workshop werden damit zwei Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus vorgestellt. Nach dem Erproben der Methoden wollen wir darüber sprechen, wie diese in der Bildungsarbeit eingesetzt werden können.

Keine Verdrehung von Tatsachen! – Antifeminismus entgegentreten

Simone Albrecht | Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.

Was ist Antifeminismus? Warum ist er gefährlich? Und wie kann ich mich dagegenstellen und für eine offene, vielfältige Gesellschaft eintreten? Das Kurskonzept „Keine Verdrehung von Tatsachen! – Antifeminismus entgegentreten“ des Projekts Prävention und Gesellschaftlicher Zusammenhalt (PGZ) des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. zielt darauf ab, eine nachhaltige Ausein-andersetzung mit Antifeminismus als demokra-tiefeindliche Ideologie mit und bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen anzustoßen.

Gemeinsam wollen wir Methoden aus dem Kurskonzept antesten und über Einsatzmöglichkeiten diskutieren.

Tagungs-, Fahrt- und Übernachtungskosten werden von den Kooperationspartnern getragen.

Weitere Informationen finden Sie in den Tagungsbedingungen, die Sie nach der Online-Anmeldung erhalten.

 

Stornobedingungen

Kostenfreie Abmeldung möglich bis zum 9. August 2024. Danach trägt der*die Teilnehmer*in die entstandenen Stornokosten.

 

Hinweise zur Fahrtkostenerstattung

Die Fahrtkosten auf der Basis 2. Klasse Deutsche Bahn, inkl. Zubringerfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, werden nach den Regeln des Bundesreisekostengesetzes erstattet. Bei vollständiger Teilnahme an der Veranstaltung können notwendige Fahrtkosten erstattet werden. Das Deutschlandticket kann erstattet werden, wenn ein Nachweis eingereicht wird, dass die Fahrt mit einem regulären Ticket teurer ist (Screenshot Vergleich DB-Ticket für die gleiche Strecke).

Bei Nutzung anderer Verkehrsmittel finden diese Regelungen analog Anwendung.

Der Antrag auf Erstattung ist zusammen mit der Bahnfahrkarte im Original spätestens bis vier Wochen nach Veranstaltungsende bei der AKSB-Geschäftsstelle schriftlich einzureichen. Nähere Auskünfte dazu erhalten Sie bei Nadine Krumscheid. (Telefon: 0228-28929-52, E-Mail: krumscheid@aksb.de)

 

Tagungsort und Unterkunft

Caritas-Pirckheimer-Haus
Königstraße 64
90402 Nürnberg

Zur Anreise


Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2024

Dr. Ann-Kristin Beinlich

Projektleitung „RespACT – Vielfalt leben. Haltung zeigen.“

0228 28929-40
beinlich@aksb.de