Fachtagung | VORSICHT! UNTER DRUCK!
Am 12. und 13. August 2025 findet in Berlin eine Fachtagung für Respekt Coaches, politische Bildner*innen und allen Interessierten statt. Sie widmet sich den Themen Neutralität und Haltung in politischer Jugendbildung.

Unsere Demokratie und plurale Gesellschaft grundsätzlich und lautstark in Frage stellen, an einem kritischen Diskurs nicht interessiert sein und unsere Sprache auf ausgrenzende Wege leiten – diese Positionen haben auf unterschiedlichen Wegen Eingang gefunden in Politik und Alltag. Auch in Schulen und außerschulischen Bildungsformaten finden sie sich. Und dann wird – gerade in Bezug auf Angebote der politischen Bildung – von Bildner*innen häufig Neutralität verlangt.
Aber was hat es mit der Forderung nach Neutralität eigentlich auf sich? Kann bzw. soll (politische) Bildungsarbeit überhaupt neutral sein? Und welche Ankerpunkte habe ich, um als Bildner*in Haltung zu zeigen und Vielfalt sichtbar zu machen?
In den Beiträgen und Workshops der Fachtagung gehen wir diesen Fragestellungen grundsätzlich und praktisch nach.
Mit unserer Fachtagung wollen wir mit Inputs und praxisorientierten Workshops vielfältige Perspektiven vermitteln.
Wir laden herzlich ein!
Simone Albrecht | Deutscher Volkshochschul-Verband
Stefan Braun | AKSB
Klaus Gerhards | Arbeit und Leben

Stefan Braun
0228 289 29-42
braun@aksb.de

Klaus Gerhards
0202 97 404 - 23
gerhards@arbeitundleben.de

Simone Albrecht
0228 97569441
albrecht@dvv-vhs.de
Dienstag, 12. August 2025
bis 12:00 Uhr
Anreise
12:00 Uhr
Imbiss
13:00 Uhr
Begrüßung
Konstantin Dittrich | Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben e.V.
Dr. Philipp Laurenz Rogge | Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
13:45 Uhr
Keynote I
Das „Neutralitätsgebot" - 'Maulkorb' für politische Bildungs- und Demokratiearbeit?
Prof. Dr. Friedhelm Hufen I Johannes Gutenberg Universität Mainz
15:15 Uhr
Kaffeepause
16:45 Uhr
Erste Workshopphase
Kai Dietrich | AGFJ Sachsen e.V.
Katharina Westphal & Andreas Brehmer | Gangway e.V.
Ercan Carikci & Jannik Veenhuis | Freiberufliche Trainer
17:45
Gemeinsamer Tagesabschluss
18:00 Uhr
Abendimbiss
Mittwoch, 13. August 2025
09:00 Uhr
Begrüßung
09:15 Uhr
Keynote II
Der Nahostkonflikt - Darstellung eines emotionalisierten und kontroversen Themas unter Berücksichtigung journalistischer Standards und persönlicher Haltung
Dr. Jan-Christoph Kitzler I ARD-Korrespondent Tel-Aviv
10:15 Uhr
Kaffeepause
10:30 Uhr
Zweite Workshopphase
Clara Fink & Till Graubner I JuRe/Arbeit und Leben e.V.
Dr. Mathias Piwko I Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
Simon Merz & N.N. | vhs Frankfurt am Main
12:30 Uhr
Gemeinsamer Abschluss
Konstantin Dittrich I Arbeitskreis Arbeit und Leben e.V.
Gundula Frieling I Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.
12:45 Uhr
Mittagessen
danach
Abreise
Dienstag, 12. August 2025
Standhalten! Argumente für eine demokratisch positionierte Jugend- und Jugendbildungsarbeit
Kai Dietrich | Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V.
Träger von Jugendsozialarbeit und politischer Bildung sowie die in diesen Feldern tätigen Fachkräfte, die sich für Demokratie und demokratische Bildung einsetzen, sind vielerorts mit Infragestellungen oder Anfeindungen gegen ihre Angebote konfrontiert. Sie sollen ihre Konzepte und Inhalte, die für ein solidarisches, menschenwürdiges Miteinander plädieren, rechtfertigen, einstellen oder „neutral" ausgestalten.
Im Workshop werden Erfahrungen mit entsprechenden Interventionen aus den Praxisfeldern zusammengetragen, Positionen ausgetauscht und Strategien und Argumente für eine Praxis erörtert, die nicht neutral sein kann und sein will.
Machen, was geht. Aufsuchende politische Bildung in der Straßensozialarbeit mit Jugendlichen
Katharina Westphal & Andreas Brehmer I Gangway e.V. / Gangwayteam Berlin-Hohenschönhausen
Im Workshop wollen wir zunächst unsere Arbeit als Streetworker*innen mit Jugendlichen vorstellen. In unserem Professionsverständnis stehen wu für eme aufsuchende, lebensweltorientierte und empathische Haltung den Jugendlichen gegenüber.
Unsere Arbeit ist immer auch politisch: auf der Ebene politischer Prozesse, in denen wir uns für Junge Menschen einsetzen, versuchen ihre Interessen zu vertreten und sie bestenfalls am Vorgang teilhaben lassen. Und in dem wir auf die Beschäftigung der Jugendlichen mit politischen Situationen und Veränderungen aktiv eingehen und sie zum kritischen Nachfragen und Reflektieren anregen.
Im Workshop stellen wu u.a. Methoden und Partizipationsmöglichkeiten sowie die Rolle politischer Bildung im Streetworkbereich vor.
Falafel und Champagner - Das wird man ja wohl noch erklären dürfen!
Ercan Carikci & Jannik Veenhuis I freiberufliche Trainer
,,Das wird man ja wohl nochmal erklären dürfen ... " - Klar! Aber bitte so, dass es jemand versteht.
Klimakrise, Kolonialgeschichte oder Cancel Culture: Wer heute politisch bildet, hat keine leichte Aufgabe. Alles ist irgendwie kompliziert - und alle wollen einfache Antworten. In diesem Workshop schrauben wu gemeinsam an verständlicher Sprache, bauen Erklärbrücken statt Elfenbeintürme - und machen uns Gedanken, wie wir Haltung zeigen, ohne den Zeigefinger zu heben.
Für alle, die lieber Klartext reden, als sich im Fachjargon zu verheddern.
Mittwoch, 13. August 2025
Dialogkultur „Prävention & Demokratiebildung" -ein Partizipationskonzept im Projekt JuRe
Clara Fink & Till Graubner I JuRe-Team, Arbeit und Leben e.V.
Wir stellen zunächst das Konzept „Dialogkultur" vor. Vier Schritte lassen sich mit dem Tool von Schüler*innen partizipativ gestalten:
• Miteinander reden wie es um Diskriminierungen, Rassismus, Prävention und Demokratiebildung in der Klasse, der Schüler*innenschaft, der Schulgemeinschaft steht
• Perspektiven und Rollen wechseln (teach-the teachers), miteinander ins Gespräch kommen, eigene Kompetenzen stark machen und echte Beteiligungsmöglichkeiten schaffen
• Veränderungen denken, anstoßen, visualisieren und auf den Weg bringen
• Nachhaltigkeit bewirken durch Peer-to-PeerKonzept; Etablierung von hierarchiefreien Austauschgruppen und einer Praxis der Verbindlichkeit (Termine, Zuständigkeiten und dauerhafte Qualitätsbeobachtung)
Im Workshop berichten wir auch über erste Praxiserfahrungen mit dem Konzept.
Rechtsextremismus in und mit politischer Jugendarbeit begegnen
Dr. Mathias Piwko I Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
Rechtsextremistische Einstellungen und Gewalttaten machen nicht vor Bildungseinrichtungen halt: So kommen z.B. Meldungen über rechtsextremistische Aussagen und Vorfälle an Schulen immer wieder vor und machen regelmäßig Schlagzeilen. Lehrer*innen und (politische) Bildner*innen sind stark gefordert: Die Wissensund Kompetenzvermittlung sowie Diskursfähigkeit sollen auch unter diesen Vorzeichen und unter Beachtung des Grundprinzips der Kontroversität gelingen. Parallel müssen menschenfeindliche Aussagen oder Taten im Unterrichtsgeschehen aufgefangen und Betroffene geschützt werden. Wie kann dieser Spagat gelingen?
Im Workshop wollen wir Möglichkeiten aufzeigen, diesen schwierigen Weg kraftvoll und unaufgeregt zu gehen und wollen uns über Erfahrungen aus der Praxis austauschen.
Vielfalt zeigen - Diversität in Institution und Angebot
Simon Merz & N.N. | vhs Frankfurt am Main
Vielfalt in außerschulischer Bildungsarbeit ist nicht nur aufgrund der aktuellen Studienlage ein gefragtes Thema. Die Etablierung diskriminierungssensibler Strukturen in bestehenden Institutionen kann schwer sein. Auch bei der Schaffung von Angeboten zur Auseinandersetzung mit diskriminierendem Verhalten und eigenen Privilegien auf der emen Seite sowie Empowerment-Ansätzen auf der anderen Seite, sind verschiedene Punkte zu beachten - noch lange bevor über Widerstände von rechten Akteur*innen die Rede ist.
Im Workshop sollen Erfahrungen geteilt werden, warum und wie sich in der eigenen Institution mit Themen rund um Vielfalt in der Gesellschaft auseinandergesetzt werden kann. Es gibt Raum für Austausch und Diskussion.
Tagungs-, Fahrt- und Übernachtungskosten werden von den Kooperationspartnern getragen.
Weitere Informationen finden Sie in den Tagungsbedingungen, die Sie nach der Online-Anmeldung erhalten.
Hinweise zur Fahrtkostenerstattung
Die Fahrtkosten auf der Basis 2. Klasse Deutsche Bahn, inkl. Zubringerfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, werden nach den Regeln des Bundesreisekostengesetzes erstattet. Bei vollständiger Teilnahme an der Veranstaltung können notwendige Fahrtkosten erstattet werden. Das Deutschlandticket kann erstattet werden, wenn ein Nachweis eingereicht wird, dass die Fahrt mit einem regulären Ticket teurer ist (Screenshot Vergleich DB-Ticket für die gleiche Strecke).
Bei Nutzung anderer Verkehrsmittel finden diese Regelungen analog Anwendung.
Der Antrag auf Erstattung ist zusammen mit der Bahnfahrkarte im Original spätestens bis vier Wochen nach Veranstaltungsende bei der AKSB-Geschäftsstelle schriftlich einzureichen. Nähere Auskünfte dazu erhalten Sie bei Nadine Krumscheid. (Telefon: 0228-28929-52, E-Mail: krumscheid@aksb.de)
Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2025