Aktuelles und Berichte

Dieser Bereich liefert Infos für die Mitwirkenden und für alle, die es genauer wissen möchten.

Bericht Schwerpunktkonferenz 29.-30.01.2024

Die Schwerpunktkonferenz am 29. und 30. Januar 2024 im Maternushaus in Köln hatte das Thema „Antisemitismus in allen gesellschaftlichen Bereichen“. Bereits im gemeinsamen Teil aller Schwerpunkte führten vier Personen aus dem Schwerpunkt „Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung“ (Schwerpunkt IV)  in unterschiedliche Aspekte der (historisch-)politischen Bildung zu Antisemitismus ein.
In Schwerpunkt IV wurden anschließend aus der Schwerpunktarbeit berichtet. Hierbei wurde insbesondere ein Blick auf die unterschiedlichen Aktivitäten der AKSB-Mitglieder beim Bundeskongress politische Bildung in Weimar geworfen. Unter anderem stellte Sebastian Lanwer den ActionBound „Narrative des Niedergangs der Weimarer Republik. Lehren für eine krisenfeste Demokratie“ vor.
Fokus der Schwerpunktkonferenz lag auf dem Methodenaustausch zum Thema Antisemitismus. Hierbei stellen die Teilnehmenden unterschiedliche Methoden aus ihrer Bildungsarbeit vor. Hieraus entstand eine rege Diskussion über die Möglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen von Rollenspielen und ähnlichen Methoden. Im Zentrum stand die Frage, inwiefern es legitim ist, die Rolle von terroristischen Organisationen aufzunehmen. Es wurde deutlich, dass die Methoden, die bei komplexen Themen wie dem Nahost-Konflikt verwendet werden, sehr genau durchdacht und reflektiert werden müssen, um ungewünschte „Lern-"Effekte zu vermeiden.
Im weiteren Methodenaustausch stellte Thorsten Gonska das Videospiel „My memory of us“ und die Einsatzmöglichkeiten in der historisch-politischen Bildung vor.
In einem Input von Damian Lazarek wurden „Antijüdische Stereotype und Ressentiments in christlich geprägter Öffentlichkeit“ thematisiert. Inspiriert von https://spuren-sichtbar-machen.de zeigte er antijüdische Darstellungen in unterschiedlichen Kreuzwegbildern auf. Die Teilnehmenden diskutierten über den Umgang mit solchen Darstellungen (entfernen, erläuternde Tafeln…).
In einer Gruppenarbeit bearbeiteten anhand von Bildern die Teilnehmenden drei Spuren christlicher Judenfeindlichkeit. Auch hier wurde wieder rege über die Umgangsformen diskutiert. Frieda Himstedt wies darauf hin, dass es eine ähnliche Methode zu antisemitischen Bildern in einer Handreichung der bpb gibt

Die Schwerpunktkonferenz verdeutlichte, wie wertvoll der Austausch zwischen den Mitgliedseinrichtungen zu Methoden und Themen in der (historisch-)politischen Bildung ist. Eine Verstetigung des Austausches auch außerhalb der Schwerpunktkonferenzen wird angestrebt.

 

Jahrestagung 2023 - Workshop zu erinnerungskultureller Partizipation in digitalen Medien

Auf der AKSB-Jahrestagung am 27. und 28. November 2023 in Lingen hat Frieda Himstedt im Rahmen des Barcamps einen Workshop zum Thema erinnerungskultureller Partizipation in digitalen Medien angeboten. Im Fokus stand die Frage nach den Potentialen, Herausforderungen und Risiken von Erinnerungskultur und im Speziellen der Partizipation auf TikTok, Instagram, Webpages...

Im Workshop haben wir uns Bespiele erinnerungskultureller Angebote auf unterschiedlichen Plattformen und mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten (Nationalsozialismus, Migrationsgeschichte, diasporisches Wissen, Vertragsarbeit in der DDR) angeschaut. Hierbei wurde deutlich, dass sich die Ziele von erinnerungskulturellen Angeboten im digitalen Raum sehr unterscheiden können. So kann es das Ziel sein, möglichst viele Informationen in möglichst kurzer Zeit zu vermitteln, Anregungen zur selbstständigen weiteren Recherche zu geben, bisher unsichtbare Geschichten sichtbar und ungehörte Stimmen hörbar machen oder sehr umfänglich, z.B. in Form einer Webdokumentation zu informieren. Entsprechend unterscheiden sich auch die Potentiale und Herausforderungen.

Ausführlich diskutierten wir, welche Chancen und Risiken aus dem Umstand entstehen, dass es im digitalen Raum keine (bzw. kaum) Gatekeeper*innen gibt. Risiken wurden insbesondere bei radikalisierten/radikalisierenden Influencer*innen, Falschinformationen, Verschwörungserzählungen sowie Geschichtsrevisionismus gesehen. Des Weiteren wurden Herausforderungen hinsichtlich des Datenschutzes und des Aufwandes (sowohl zeitlich als auch finanziell) solcher Vorhaben in unserer Bildungsarbeit gesehen.
Als große Chance wurde die Möglichkeit, unsichtbare Geschichten sichtbar und besprechbar zu machen, hervorgehoben. Weitere Potentiale bestehen in der Anknüpfung an Lebenswelten (insbesondere junger Menschen), die Einbringung internationaler Perspektiven in die Erinnerungskultur sowie einer Verknüpfung von digitalem und analogem Raum.

Es wurde deutlich, dass wir uns weiterbilden müssen zu den unterschiedlichen Plattformen und Zielen digitaler Erinnerungskultur, um das partizipative Potential erarbeiten und in unserer Bildungsarbeit fördern und umsetzen können. Hierzu können Netzwerke mit Medienbildner*innen sowie internationalen erinnerungskulturellen Projekten hilfreich sein. Zudem braucht es einen Austausch der schulischen und außerschulischen Bildung zu diesen Fragen. Eine entscheidende Frage, mit der wir uns beschäftigen müssen, ist die nach der Vereinbarkeit von video- und bildbasierten Medien und dem Überwältigungsverbot des Beutelsbacher Konsens.

In Vorbereitung auf den Workshop wurde ein Padlet erstellt, in dem Bespiele für digitale erinnerungskulturelle Angebote sowie Material zum Nach- und Weiterlesen aufgeführt sind.
Zudem wurde auf der Jahrestagung ein Padlet geführt, indem Zusammenfassungen der unterschiedlichen Barcamp-Sessions zu finden sind.

Bericht Schwerpunktkonferenz 11./12.09.2023

Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine

Die Schwerpunktkonferenz am 11. und 12. September 2023 in Fulda hatte das Thema „Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine“.

Einführend stellte Laura Boever im Bericht aus der Schwerpunktarbeit die Analyse der MEMO-Jugendstudie und die Implikationen für das Thema der Konferenz vor. Anschließend beschäftigten sich die Teilnehmenden in einem „Wissensspeicher“ mit ihrem Wissen und den entsprechenden Lücken über Russland, seine Geschichte und Bedeutung in Europa. Es wurde sich über Möglichkeiten des Wissensausbaus ausgetauscht. Es wurde auch über die Möglichkeit einer Basis-Schulung für politische Bildner*innen gesprochen.

Tiefergehend wurde sich mit dem Thema „Demokratiefeindliche Narrative in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine“ beschäftigt. Hierzu hielt Frieda Himstedt einen Input, der auf der gleichnamigen Veröffentlichung der Amadeu-Antonio-Stiftung basierte. Anschließend wurde über Ideen für Kurse gesprochen. Exemplarisch wurde zum Thema „Nationalsozialismus: Leerstelle ‚Krieg im Osten‘“ erarbeitet, wie ein Kurs gestaltet werden kann (s. Foto).

Dr. Karsten Pieper stellte gemeinsam mit Gunter Geiger das bpb-Modellprojekt „Meinung – Mitsprache – Mitwirkung“ vor, das sich mit der öffentlichen Wahrnehmung Deutscher aus Russland beschäftigte. Dr. Karsten Pieper stellte zudem die Arbeit mit der Zielgruppe an der Akademie am Tönsberg und die Besonderheiten seit dem russischen Angriffskrieg vor.

Bericht Schwerpunktkonferenz 06./07.02.2023

Inklusive historisch-politische Bildung

Am 06. und 07. Februar 2023 sind die Mitwirkenden im Schwerpunkt Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung zur Schwerpunktkonferenz im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen zusammengekommen. Neben dem Kennenlernen und der Planung der Schwerpunktarbeit stand die Beschäftigung mit dem Thema „Inklusive historisch-politische Bildung“ auf dem Plan. Hierzu nahmen auch Personen aus dem AKSB-Projekt „Wie geht Demokratie? – inklusive politische Bildung“ an der Konferenz teil, um sich einerseits weiterzubilden und andererseits ihre vielfältige Expertise mit den Mitgliedern des Schwerpunktes zu teilen.

Anne Badmann, Referentin für Bildungsangebote in Leichter Sprache beim KEB Hessen führte in das Thema ein. Martin Stammler stellte das Konzept inklusiv ausgerichteter historisch-politischer Bildung am Caritas Pirckheimer Haus in Nürnberg vor. Stefanie Gebing-Menzen stellte ihre Pläne für ein inklusives historisch-politisches Bildungsangebot am historischen Lernort „Humberghaus“ vor. Anhand der Praxisbeispiele wurden unterschiedliche Potentiale und Herausforderungen der inklusiven historisch-politischen Bildungsarbeit deutlich und diskutiert.

Bezüglich der Planung der Schwerpunktarbeit wurden auf der Konferenz die Themen der drei folgenden Schwerpunktkonferenzen festgelegt. In Zukunft soll sich mit den Themen „Russland und Europa“, „Antisemitismus in allen gesellschaftlichen Bereichen“ sowie „Multiperspektivität in Erinnerungskulturen/Migrationssensible historisch-politische Bildung“ beschäftigt werden.


Letzte Aktualisierung: 01. Dezember 2023