Praxisbeispiel Multiperspektivische Erinnerungskultur

Vom 27. Januar auf den 28. Januar 2023 hat in der katholischen Akademie Die Wolfsburg unser Workshop „Multiperspektivische Erinnerungskultur. Wie gelingt es in der pluralen Gesellschaft, an die NS-Verbrechen zu erinnern" stattgefunden. Der Workshop ist in Zusammenarbeit mit dem Nikolaus Groß Weiterbildungskolleg in Essen entstanden. Am 27. Januar 2023, der zugleich Holocaust-Gedenktag ist, hat uns der Referent Philipp Goldt vom Studierendenprojekt „Lernen durch Erinnern" einen Einblick in die Erinnerungskultur und die Aufarbeitung der Erinnerungskultur im Bochumer Stadtbild gegeben, bevor wir dann von der Wolfsburg aus nach Bochum gefahren sind, um uns die Erinnerungsorte vor Ort anzusehen. Am zweiten Tag wurde das Gesehene und Gehörte in eigenen Poetry-Slam-Beiträgen umgesetzt. Den Workshop begleitete der Duisburger Poetry-Slammer Abdul Kader Chahin.

Die Idee für den Workshop ist aus unserem Projekt „Aus Erinnerung Zukunft gestalten. Das Ruhrgebiet als Erinnerungslandschaft stärken" entstanden. Bei dem Projekt geht es darum, den Blick auf die Erinnerungskultur zu öffnen und den Jugendlichen eine partizipative, multiperspektivische Erinnerungskultur vorzustellen. Hierfür bereisen wir verschiedene Städte im Ruhrgebiet und weisen sowohl auf bekannte als auch auf „vergessene" Erinnerungsorte hin. Denn das Ruhrgebiet ist als drittgrößter Ballungsraum in Europa Heimat von über fünf Millionen Menschen aus mehr als 150 Nationen. Diese Diversität prägt auch das Geschichtsbewusstsein und die Erinnerungskultur der Menschen, die dort leben.
Geschichte ist in Bewegung und muss immer wieder neu ausgehandelt werden. Uns begegnen vielfältige Erzählungen und Bewertungen von Geschichte, die nationale Bezugsrahmen von Erinnerung und Geschichtspolitik auf verschiedene Weise herausfordern. Pluralität führt dazu, dass neue, nicht-geteilte Erinnerungen und damit andere Fragen, Erwartungen und Bedürfnisse hinzukommen.

Videodokumentation des Workshops