Workshopreihe zu Kolonialismus, Mission und Rassismus
Kolonialismus, Mission und Rassismus fordern die politische Bildung heraus. Die Workshop-Reihe vermittelt politischen Bildener/-innen Wissen über die Verflechtung und Wirkungsweisen des Kolonialismus.
In den vergangenen Jahren sind die Themen Kolonialismus und die deutsche Kolonialgeschichte verstärkt in die Öffentlichkeit gedrungen. So hat sich die deutsche Bundesregierung zur kulturpolitischen Aufarbeitung des kolonialen Erbes bekannt. Museen widmen sich in Ausstellungen der Kolonialzeit. Parallel dazu arbeiten sie – oft im Hintergrund – immer stärker ihre bestehenden Altsammlungen auf, organisieren Restitutionen geraubter Kunst- und Alltagsgüter, sakraler Objekte und die Rückgabe menschlicher Überreste.
Schwerpunkte der Diskussionen, die einen Widerhall in der Öffentlichkeit finden, sind aber vor allem Themen der Dekolonisation der Sprache und die dekolonisierende und antirassistische Auseinandersetzung mit historischen Persönlichkeiten und deren Platz in unserer Geschichte sowie im Straßenbild (Straßennamen, Denkmäler, Ehrenbürgerschaften etc.).
Mit der Intensivierung der politischen und kulturellen Debatte um die koloniale Vergangenheit Deutschlands hat sich auch die Kontroverse verschärft. Es ist zu erwarten, dass zukünftig die deutsche Kolonialgeschichte sowie damit mittel- und unmittelbar zusammenhängenden Themenkomplexe (z. B. Restitution von unrechtmäßig erworbenen Museumsobjekten, der Beitrag der Mission zur Etablierung kolonialer Machtstrukturen, die historischen Wurzeln des Rassismus) in der politischen Bildung einen größeren Platz einnehmen werden.
Weiterbildungsreihe für Weiterbildner/-innen
Um politischen Bildner/-innen eine Orientierung zum gegenwärtigen Stand der Diskussion zu geben, wird im zweiten Halbjahr 2021 eine vierteilige Workshop-Reihe (drei digitale Workshops sowie ein Präsenzworkshop) durchgeführt. Für die Gestaltung der Workshops wurden Expert/-innen und Praktiker/-innen (z. B. aus der musealen Arbeit) gewonnen. Um eine Diskussion zu ermöglichen, ist die Anzahl der Teilnehmenden auf 15 begrenzt.
Die Workshop-Reihe verfolgt dabei weniger das Ziel, über einzelne singuläre historische Ereignisse aus der Geschichte des Kolonialismus zu informieren. Stattdessen geht es darum, Wirkungsweisen und Verflechtungen des Kolonialismus als Geschichte der europäischen globalen Expansion und den zugrundeliegenden machtbasierten kulturzivilisatorischen und religionsspezifischen Aushandlungsprozessen zu begreifen. Die daraus folgenden Herausforderungen in einer polarisierten Öffentlichkeit sowie Inhalte und Methoden für eine aktuelle politische Bildungsarbeit in einer globalen Perspektive werden zudem diskutiert.
Alle weiteren Informationen stehen im beigefügten Flyer bereit.
27. August 2021