Zwei Beispiele gegen Rassismus und Vorurteile

Der heutige Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile!" macht auf Rassismus aufmerksam. Ein Problem, dem Menschen täglich begegnen. Wie politische Bildungsarbeit dauerhaft zu Rassismus und Vorurteile arbeitet, zeigen zwei Beispiele.

Foto des Ostritzer Friedensfestes 2019

18. März 2021

Veranstaltungen zu Rassismus, Vorurteilen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gehören in vielen Einrichtungen der politischen Bildung zum regelmäßigen Angebot. Zum Aktionstag „Vorsicht, Vorurteile!" stehen daher zwei Beispiel für die Arbeit aller Bildungseinrichtungen.

Auszeichnung für Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

Eine Bildungsseinrichtung, die seit vielen Jahren konstant aktiv ist, ist das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) Marienthal in Ostritz. Neben Angeboten zu interkultureller Bildung und gelebter Demokratie ist das IBZ offizieller Veranstalter der „Ostritzer Friedensfeste".  Das IBZ ist dabei Teil der Ostritzer Friedensfest-Initiative, die neben dem IBZ aus einem ehrenamtlichen Organisationsteam sowie der Stadt Ostritz besteht. Gemeinsam organisiert diese Initiative die Friedensfeste, unterstützt durch ein breites Bündnis von Akteuren/-innen aus der Region. Entstanden als Protest gegen eine rechtsextreme Veranstaltung am Rande von Ostritz haben seit 2018 sieben Friedensfeste stattgefunden, bei denen Menschen gemeinsam für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz einstehen. Ziel der Friedensfeste ist es, aus der Mitte der Gesellschaft heraus ein Zeichen dafür zu setzen, dass Rechtsextremisten/-innen und Neonazis in Ostritz und der Region nicht willkommen sind.
Eine besondere Bedeutung haben Intitiative und Fest, da der Landkreis einen hohen Wähleranteil für rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien aufweist und daher ein so starkes und dauerhaftes Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Vorurteile und für ein respektvolles Miteiander umso nötiger sind.
Für dieses Engagement wurde das „Ostritzer Friedensfest" und damit auch das IBZ Marienthal nun mit dem Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus der Deutschen Bischofskonferenz ausgezeichnet.

Bundesweites Engagement gegen Vorurteile und Menschenfeindlichkeit

Auf bundesweiter Ebene verfolgt das Projekt „Religionssensible politische Bildungsarbeit"  das Ziel der Primärprävention gegen (religiös motivierten) Extremismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus. Daran sind sechs Modellstandorte beteiligt: Neben dem IBZ Marienthal die Akademie Klausenhof in Hamminkeln, die das Escape Game #DemoEx im Rahmen des Projekt entwickelt hat, das Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg, das St. Jakobushaus in Goslar, die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen und das Haus Wasserburg in Vallendar.
Das Projekt „Religionssensible politische Bildungsarbeit" richtet sich an Schüler/-innen ab 12 Jahren und vermittelt Inhalte zu Zivilcourage, Identität, Fake News, Hate Speech, Rassismus, Rechtsextremismus, Vielfalt, Diskriminierung, Gender, Demokratie, Vorurteile und Respekt. Als Teil des Bundesvorhabens „Respekt Coaches" nehmen die beteiligten Netzwerkstelleninhaber/-innen an Fachtagen teil. Die nächste Veranstaltung der „Respekt Coaches" findet am 22. März 2021 und damit innerhalb der internationalen Wochen gegen Rassismus statt.

Claudia Krupp

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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