Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung

Schwerpunkt 4 befasst sich innerhalb der bundesweiten Zusammenarbeit über einen längeren Zeitraum mit Identitätsdiskursen und historisch-politischer Bildung.

Wie gehen wir künftig mit Erinnerungskultur um? Was kann man heute noch aus der Geschichte lernen? Wie betrifft die Geschichte unsere Identität? Wichtige und spannende Fragen, denen wir uns als Schwerpunkt für „Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung“ stellen müssen. Besonders in Hinblick auf das Versterben von Zeitzeug*innen, einer diverser werdenden Gesellschaft mit neuen Fragen zum Thema und einer politischen Rechten, welche die Erinnerungskultur infrage stellt oder für ihre Zwecke nutzt.

Insbesondere Kinder und Jugendliche sind Zielgruppe dieser Fragen. Die MEMO-Jugendstudie der Stiftung EVZ zeigte 2023, dass das objektive Wissen junger Menschen zum Nationalsozialismus ausbaufähig ist, z.B. gibt es Wissenslücken zu den diversen Opfergruppen (Stiftung EVZ: MEMO-Jugendstudie zur Erinnerungskultur in Deutschland; Unsere Analyse der Studie siehe hier). 2022 stellte eine von den Arolsen Archives beauftragte repräsentative Studie fest, dass sich die Generation der 16- bis 25-Jährigen in hohem Maße für die NS-Zeit interessiert: 75 Prozent gaben an, sich für die Thematik zu interessieren (Arolsen Archives: Die Gen Z und die NS-Geschichte: hohe Sensibilität und unheimliche Faszination). Diese Schere zwischen fehlendem Wissen und hohem Interesse zu schließen, ist ein Ziel des Schwerpunktes. Ein weiteres Ziel ist es, Interesse und Wissen bei Themen zu schaffen, die häufig randständig behandelt werden, wie die koloniale Vergangenheit Deutschlands, und die historischen Kontinuitäten heute sichtbar zu machen.

Dabei beschäftigt sich der Schwerpunkt mit unterschiedlichen Themenbereichen: Erinnerungskultur, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Geschichte der internationalen Beziehungen, Deutsche Geschichte, Geschichtsbilder und -Narrative, Geschichtsvermittlung in den Medien, Migration sowie Identitätsdiskurse.
Ein großes Anliegen ist es, diese Themen multiperspektivisch und entlang aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und gesellschaftlicher Debatten zu bearbeiten. Hierzu zählt die Sichtbarmachung von marginalisierten und bisher unzuriechend betrachteten Perspektiven.

Ein wichtiges Ziel des Schwerpunktes ist die Vermittlung von Themen historisch-politischer Bildung in innovativen Formaten. Die Formate sollen sowohl durch die Methodik wie zum Beispiel durch digitale Angebote, als auch durch eine gezielte Themenwahl an die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen anknüpfen. Des Weiteren sollen die Formate einen attraktiven Anreiz schaffen, sich mit diesen gesellschaftlich, aber auch für die eigene Identität, überaus relevanten Themen zu beschäftigen. Uns ist es besonders wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben und stetig neue innovative Formate zu recherchieren und zu erarbeiten.

Zwei Mal im Jahr kommen wir mit den Schwerpunktstellen und den Mitwirkenden aus den Mitgliedseinrichtungen der AKSB zu Schwerpunktkonferenzen zusammen, in denen wir oben genannte Themen besprechen. Hierbei werden sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch in der politischen Bildung angewendete Methoden besprochen und ausgetauscht. Einen Einblick in die letzten Konferenzen finden Sie unter "Aktuelles und Berichte".
Unter "Material, didaktische Methoden, weiterführende Literatur" finden Sie die auf unseren Konferenzen besprochenen Methoden sowie weitere Hinweise zum Themenbereich des Schwerpunktes.

Frieda Himstedt
Referentin für Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung
Katholische Akademie des Bistums Hildesheim
Calenberger Esplanade 6
30169 Hannover
E-Mail: himstedt@kath-akademie-hannover.de
Tel.: 0511 6094944-14

Frieda Himstedt
Referentin für Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung
Katholische Akademie des Bistums Hildesheim
Calenberger Esplanade 6
30169 Hannover
E-Mail: himstedt@kath-akademie-hannover.de
Tel.: 0511 6094944-14

Wolfgang Hansen
Kolping-Bildungswerk Paderborn

Damian Lazarek
Die Hegge

Dr. Jens Oboth
Katholische Akademie „Die Wolfsburg“

Dr. Karsten Pieper
Akademie am Tönsberg

Martin Stammler
Caritas-Pirckheimer-Haus


letzte Aktualisierung: 28. März 2024

Frieda Philine Himstedt
Frieda Philine Himstedt

Koordinierungsstelle Schwerpunkt 4: „Identitätsdiskurse und historisch-politische Bildung“

0511 609494-414
himstedt@kath-akademie-hannover.de